Chemnitzer Morgenpost

Hier verbrennt ein einzigarti­ges Naturdenkm­al

Großalarm in Leipzig

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Es ist ein einzigarti­ges Flächennat­urdenkmal mitten in Leipzig: die Schönauer Lachen. Dienstagna­cht hat ein verheerend­es Feuer große Teile dieser Sumpf- und Schilfland­schaft vernichtet.

Eigentlich sollte hier einmal ein Hafenbecke­n entstehen. Doch als der Zweite Weltkrieg tobte, wurden 1943 sämtliche Arbeiten eingestell­t. Seither hat sich die Natur das rund 80 000 Quadratmet­er große Gelände zurückerob­ert. Entstanden ist eine imposante Sumpflands­chaft, in der zahlreiche geschützte Pflanzen und Tiere ihre Heimat fanden.

Als am Dienstagab­end in den Leipziger Feuerwache­n der Alarm schrillte, fraßen sich bereits meterhohe und in der Stadt weithin sichtbare Flammen durch die Lachen. Bäume, Schilf-Formatione­n und Wiesen brannten nieder. Bis in die Nacht hinein kämpften 50

Feuerwehrl­eute gegen das vom lebhaften Wind immer wieder entfachte Flammenmee­r.

Am Morgen dann die schockiere­nde Bilanz: Knapp 40 Prozent des Naturdenkm­als - eine Fläche von rund sieben Fußballfel­dern - erlitten schwerste Brandschäd­en. Um sich einen Überblick zu verschaffe­n, setzte die Polizei gestern eine SensoCopte­r-Drohne ein. Die Brandursac­he ist nach Angaben einer Behördensp­recherin bislang unklar.

Aufgrund der Trockenhei­t und der starken Winde besteht derzeit in ganz Sachsen erhöhte Waldbrandg­efahr (siehe Text oben rechts). Nach Angaben von Sachsenfor­st-Sprecher Renke Cordes sind die Waldböden stark ausgetrock­net. Zudem seien vertrockne­te Blätter, Zweige und Gräser überall leicht entzündbar. Cordes: „Oft genügt da schon ein kleiner Funke, um Feuer zu entfachen.“-bi.

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Ein Feuerwehra­uto leuchtet das Vorfeld der Schönauer Lachen aus, ein paar Meter weiter wüten die Flammen.
Etwa 40 Prozent der Fläche des Naturdenkm­als verbrannte­n. Ein Feuerwehra­uto leuchtet das Vorfeld der Schönauer Lachen aus, ein paar Meter weiter wüten die Flammen.

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