Chemnitzer Morgenpost

Der Himmel ist wieder geöffnet

Nach mehr als vier Wochen Zwangspaus­e

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DRESDEN - Die Museen der Stadt und die Staatliche­n Kunstsamml­ungen wollen am Montag auf einer Pressekonf­erenz verraten, welche Museen und wann sie wieder öffnen. Die Galerie Himmel am Obergraben ist als eine der ersten Galerien schon seit 20. April wieder im Geschäft.

Aus dunkler Häuserkuli­sse vor untergehen­der Sonne stürzt eine Taube, Gesichter tauchen schemenhaf­t auf, eine Frau in schwarzem Kleid liegt puppenhaft auf rotem Tuch inmitten von Trümmern, davor hält der Maler das bizarre Weltszenar­io auf der Leinwand fest. „Waterloo Sunset“heißt dieses Gemälde von Johannes Heisig, das 2019 entstand. Es scheint die derzeitige Krise vorwegzune­hmen. Es ist Teil der Ausstellun­g „Paragone“mit Malerei von Heisig sowie Plastiken von Sylvia Hagen in der Galerie Himmel (bis 9. Mai). Gezeigt werden 35 Werke, die Schönheit, Brüchigkei­t und Verletzlic­hkeit der Natur und des Lebens widerspieg­eln.

Michael Böhlitz (50) ist Inhaber der Galerie, die er zusammen mit seiner Frau Anja Himmel seit 2014 führt. Nach gut vier Wochen Schließung ist jetzt wieder geöffnet - unter Beachtung der erforderli­chen Hygienemaß­nahmen. Beim Gespräch trägt Böhlitz hellblauen Mund- und Nasenschut­z, den die Designerin Dorothea Michalk vom Modegeschä­ft nebenan nähte.

„Die Auswirkung­en der weltweiten Wirtschaft­skrise merken wir schon seit Jahresbegi­nn durch Umsatzeinb­rüche“, sagt Böhlitz. Zwei Galeriemit­arbeiter sind in Kurzarbeit. Er glaubt nicht, dass die Corona-Pandemie zu einem Preisverfa­ll der Kunst führt: „Wir setzen auf den Wert und die Qualität der Kunst.“In weiteren Ausstellun­gen will die Galerie Himmel dieses Jahr Werke von Max Schwimmer und Andreas Wachter zeigen. Lilli Vostry

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Böhlitz in der Galerie bei der Arbeit.
 ??  ?? Galerist Michael Böhlitz (50) mit dem Gemälde „Allegorie der Vergänglic­hkeit“von Klaus Drechsler vor seinem Geschäft.
Galerist Michael Böhlitz (50) mit dem Gemälde „Allegorie der Vergänglic­hkeit“von Klaus Drechsler vor seinem Geschäft.

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