Kliniken wollen wieder operieren
Chemnitzer Kliniken planen die Rückkehr zum Normalbetrieb
Sinkende Corona-Patientenzahlen, kaum Neuinfizierte - dafür leere Betten und unterbeschäftigtes Personal. Die Chemnitzer Krankenhäuser stehen vor der Rückkehr zu einem regulären Krankenhausbetrieb. Doch der Weg dahin ist eine Herausforderung.
Allein im Klinikum Chemnitz standen in der zweiten Aprilhälfte mindestens 600 der 1 775 Planbetten
leer, darunter viele der 110 Intensiv-Betten. Demgegenüber gab es seit Beginn der Infektionswelle rund 80 Covid-19-Patienten. Aktuell sind es vier.
„Die Rückkehr zum Regelbetrieb wird einige Zeit in Anspruch nehmen und uns allen viel Geduld abfordern. Die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern steht an oberster Stelle“, sagt der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Johannes
Schweizer. Mitarbeiter der Notaufnahme und Intensivstationen werden inzwischen regelmäßig getestet, ein Viertel der Intensiv-Betten gemäß der Vorgaben des Gesundheitsministeriums weiterhin freigehalten. Die Nutzung der anderen wird dringlicher: „Etwa 40 Prozent der geplanten Operationen wurden aufgeschoben“, so eine Kliniksprecherin.
„Abgesagte Operationen außerhalb der Notfallversorgung schieben wir jetzt wie eine Bugwelle vor uns her. Das ist auch ein Problem für die betroffenen Patienten“, sagt auch Cornelia Schricker, Kaufmännische Geschäftsführerin der Zeisigwaldkliniken Bethanien. Seit 16. März wurden hier fünf Patienten mit Covid-19 behandelt. „Die Kapazität soll schrittweise zurückgefahren werden. Das ist ein schmaler Grat“, so Schricker.
Auch das DRK-Krankenhaus Rabenstein hat nach eigenen Angaben „mit dem Hochfahren der Belegung“begonnen. Hier waren bis zu 17 Intensiv-Betten für Covid-19-Patienten eingerichtet. Wie viele behandelt wurden, dazu macht die Klinik keine Angaben. Für unterbeschäftigtes Personal gab es im April den „Aufbau von Minderstunden bei voller Gehaltszahlung, um Kurzarbeit zu vermeiden.“