Sachsens Handwerker fordern ein Rettungspaket
DRESDEN - Mit einem Katalog an Forderungen und Vorschlägen versucht die Handwerkskammer Dresden (HWK), die Folgen der Corona-Krise für ihre Klientel zu mildern.
Die Kernbotschaft: Es braucht möglichst wenig Bürokratie und eine schnelle Rückkehr zur Normalität. „Eine Behörde im Home-Office ist Gift für die Wirtschaft“, so Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski (50). Jetzt seien „schnell und effektiv“arbeitende Verwaltungen der öffentlichen Hand gefragt. Wochenlang ausbleibende Antworten wie aktuell zum Beispiel bei Anträgen zu Steuerstundungen dürften nicht mehr passieren.
Auf konkrete Unterstützung hofft die Kammer bei der Berufsausbildung. Weil laut einer Umfrage die Betriebe
im Ausbildungsjahr 2020/2021 20 Prozent weniger Lehrlinge ausbilden wollen, könnte zum Beispiel eine Stützung der Ausbildungsvergütung guttun. „Wenn der Staat in den ersten drei Monaten 75 Prozent übernimmt, hilft das den Unternehmen“, so HWK-Präsident Jörg Dittrich (50).
Ebenfalls helfen würde den Firmen die Ausschüttung von - im Gegensatz zu anderen Bundesländern - bislang „gesparten“Corona-Zuschüssen. Das erfolgreiche Programm „Regionales Wachstum“müsse deutlich ausgeweitet werden, so Dittrich. Zugleich fordert er, die angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer auch auf Friseurdienstleistungen und Speisen im Restaurant auszudehnen.
Torsten Hilscher