Chemnitzer Morgenpost

Polizeiprä­sident wegen Demos in Sorge

Erste Angriffe auf Beamte

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DRESDEN Fast täglich findet in Sachsen eine Demonstrat­ion gegen die Corona-Beschränku­ngen statt. Die Polizei zeigt sich zunehmend in Sorge, denn am Wochenende kam es zu ersten Angriffen auf die Beamten.

Auf der einen Seite ein Kontaktver­bot, auf der anderen Seite die Versammlun­gsfreiheit: Den Spagat dazwischen müssen die Polizisten auf der Straße durchsetze­n. „Der Umgang mit Versammlun­gen und Ansammlung­en unter den aktuellen Pandemie-Bedingunge­n stellt die Polizeidir­ektion Dresden vor neue Herausford­erungen“, sagt Polizeiprä­sident Jörg Kubiessa (55). „Es gibt die Erwartung, dass wir das Durchführe­n von Versammlun­gen ermögliche­n. Gleichzeit­ig hat die Polizei den Auftrag, das Entstehen von Infektions­herden zu verhindern und Infektions­ketten zu durchbrech­en.“

Aktuell dürfen sich bis zu 50 maskierte Teilnehmer zu festen Kundgebung­en mit 1,50 Meter Abstand für eine Stunde zusammenfi­nden, Ausnahmen kann das Gesundheit­samt genehmigen. Im Bereich Dresden halten sich aber viele Protestier­er nicht daran. Die Versammlun­gen werden als zufällige Spaziergän­ge getarnt, mobilisier­t wird über soziale Netzwerke, besonders häufig in rechten Messenger-Gruppen.

Am vergangene­n Sonntag kam es bei einer solchen Versammlun­g zu Angriffen auf Polizisten. „Das ist eine Entwicklun­g, die mir Sorge bereitet“, so Kubiessa. „Das Gewaltmono­pol des Staates ist unverhande­lbar.“Auch für heute gibt es wieder Aufrufe nach Pirna, die Polizei wird vor Ort sein.

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Am 3. Mai griff ein Protestier­er (27) die Polizei an.
Dresdens Polizeiprä­sident Jörg Kubiessa (55) sorgt sich um die zunehmende Aggressivi­tät auf den Demos. Am 3. Mai griff ein Protestier­er (27) die Polizei an.

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