Industriemuseum bereitet Doppel-Öffnung für Juli vor
CHEMNITZ Zwei auf einen Streich! Eigentlich dürften Besucher im Industriemuseum Chemnitz die Dauerausstellung sehen. Aber die Tore bleiben vorerst zu. Grund: In der Dauerausstellung entsteht ein neuer Rohstoff-Bereich. Die Sonderausstellung „Maschinen.Boom“wurde in den Juli verschoben. Viele Handwerker arbeiten auf beiden Baustellen, müssen zeitlich koordiniert werden. Der Zweckverband plant jetzt, Boom und Hauptfläche gleichzeitig zu öffnen.
„Museen sind keine Schnellboote. Jeden Tag verändert sich die Planung. Die Unsicherheit ist anstrengend. Alles verschiebt sich nach hinten“, sagt Museumsleiter
Oliver Brehm (56). In den vergangenen Wochen war er oft allein im Museum, telefonierte, war Sekretär. Seine Aktenberge waren zu groß fürs Home-Office. Lieferverzögerungen und Arbeitsverbote für Gewerke schlugen ins Kontor. Erfahrungen von wieder geöffneten Museen sollen bei der Umsetzung von Hygiene-Maßnahmen helfen. Es soll eine Einbahnstraßen-Führung geben. Mit Mundschutz und 20 Quadratmeter pro Besucher wird gerechnet.
Die Situation im Juli könnte eine neue sein.
„Die ‚Maschinen.Boom‘ ist wie ein Getriebe. Im März war es warm gelaufen und in der heißen Phase heruntergefahren“, sagt Kurator Jürgen Kabus (38). Wie Brehm bleibt er zuversichtlich: „Wir werden Technik-Freaks und Medien-Freunden 200 Überraschungen bieten, Exponate von 5 Gramm bis zwei Tonnen.“Herzstück der „Maschinen.Boom“soll ein hängender 3-D-Drucker in Aktion werden. tmo