Aue froh über grünes Licht, Zurückhaltung in Dresden
Start am 15. oder 22. Mai?
DRESDEN/AUE Zurück haltung, aber Akzeptanz in Dresden, Freude in Aue, obwohl des gesamte Team bis heute in Quarantäne ist. Die beiden sächsischen Zweitligisten reagierten unterschiedlich auf das grüne Licht der Regierung in Berlin. Die Saison in den ersten beiden Bundesligen darf ab Mitte Mai weitergehen ohne Zuschauer natürlich.
Dynamo startet mit 24 Zählern als Tabellenletzter in die Geisterspiele, muss aber bis Platz 15 „nur“vier Punkte in den verbleibenden neun Partien aufholen. Die Veilchen liegen mit 34 Punkten auf Rang acht, sind aber noch nicht aller Sorgen ledig - auch wenn das Polster komfortabel erscheint.
FCE-Präsdident Helge Leonhardt begrüßt den Segen der Politik: „Wir müssen einfach anfangen, handeln und die restliche Saison mit einer hohen Disziplin durchziehen. Dies gilt auch für viele andere Bereiche, die wieder richtigerweise aktiviert wurden.“Zudem wünscht sich der Veilchen-Boss mehr Sachlichkeit. „Diese unnötigen Pro-und-KontraDiskussionen, die oft auch nicht durch Fakten belegt, sondern oftmals pure Polemik sind, ertragen die Menschen einfach nicht mehr.“Sobald die Mannschaft aus der Corona-Verbannung zurückkommt, will sie ins reguläre Teamtraining einsteigen.
Dresdens kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born reagiert zurückhaltender. Er hat „die Entscheidung der Spitzenpolitik zur Fortsetzung des Spielbetriebes zur Kenntnis genommen“, sagt er, erklärt aber auch: „Legt man die für einige Clubs schon jetzt bedrohliche wirtschaftliche Situation zugrunde, dann muss man von einem guten Tag für den deutschen Profi-Fußball sprechen.“
SGD-Sportgeschäftsführer Ralf Minge muss sich erst mit der Entscheidung anfreunden, „denn es gibt derzeit keine mehrheitsfähige Alternative zu Geisterspielen unter den Clubvertretern“. Damit meint er überhaupt nicht die sportliche Situation seiner Truppe, sondern die trostlosen, weil zuschauerlosen Ränge in allen Stadien: „Fußball ist ohne Wenn und Aber eine Publikumssportart. Das wird schon bald dem Letzten bewusst, der das bisher in Zweifel gezogen hat. Wir sind als Verein geisterspielerprobt und können deshalb sagen: Was da in den kommenden Wochen auf uns wartet, wird nicht annähernd die Faszination des Fußballs entfalten können, die wir an diesem Sport so lieben.“
Doch Minge war als Spieler ein Kämpfer und ist es immer noch: „Ab morgen richtet sich unser Blick dann nach vorn, denn wir wollen mit dem Klassenerhalt 2020 unser sportliches Ziel in dieser Saison auch unter diesen besonderen Voraussetzungen erreichen!“Thomas Nahrendorf/
Michael Thiele
LEIPZIG - Ab wann genau die Geisterspiele in der 1. und
2. Bundesliga beginnen, ist noch offen. Die Entscheidung wird der DFL und ihrem Chef Christian Seifert überlassen. Die Liga visierte zuletzt den 15. Mai an. Noch neun Spieltage stehen aus. „Es gibt keinen Grund dafür, länger zu warten. Ich gehe da auch nicht von einer großen Diskussion in der Mitgliederversammlung aus. Wir sollten am 15. Mai starten“, sagt RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.
Sollte allerdings die Anordnung greifen, dass alle Teams zuvor in ein 14-tägiges Quarantäne-Trainingslager gehen müssen, wird es der
22. Mai. Die 36 Profiklubs werden heute bei einer Videoschalte über das weitere Vorgehen beraten. Neben einem Starttermin geht es um die Frage der Ansetzungen. Hier war angedacht, mit dem
34. Spieltag zu beginnen.