So wappnet sich die Gastro-Szene
Der 15. Mai wird zum neuen Feiertag für Gastronomen und Hoteliers in Sachsen. Denn an diesem Tag dürfen sie nach der Corona-Krise ihre Häuser endlich wieder für Gäste öffnen. Kellerhaus-Betreiber Tobias Gust (42) bringt die Emotionen auf den Punkt: „Mir fällt ein ganzer Pflastersteinhaufen vom Herzen!“
Gust hatte die überraschende Entscheidung der Landesregierung zunächst gar nicht mitbekommen. „Dann sah ich plötzlich meine Mitarbeiter bei Facebook jubeln.“Gestern trommelte der Wirt seine Führungskräfte zusammen, besprach den Großeinkauf von Lebensund Desinfektionsmitteln und stellte Tische mit Corona-Abstand auf.
Gemischte Gefühle hat Henrik Bonesky (41): „Das Restaurant Henrics bleibt ein Desaster, weil ich statt 50 nur 25 Plätze anbieten darf. Umso mehr freue ich mich auf die Öffnung des Uferstrands. 200 Besucher bekommen wir ohne Probleme unter - darum muss ich jetzt Gas geben und meine 18 Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückholen.“Boneskys Willkommensgruß mit einem Augenzwinkern: „Ab 15. Mai wird es auf der Karte auch einen Corona-Drink geben.“
Groß-Gastronom André Gruhle (45, Pelzmühle, Miramar, Fasskeller) hat an die 300 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Er ruft zur Besonnenheit auf: „Ich hole meine Leute erst mal zu 50 Prozent zurück. Denn die Sicherheit in den Lokalen geht vor.“Gleichzeitig überlegt er, notleidende Schausteller einzubinden: „Denkbar wäre ein Food-Market um die Pelzmühle mit gastronomischen Angeboten plus vielleicht ein bis zwei Karussells.“Freilich hoffen alle Gastronomen auf einen Ansturm. André Gruhle hat vorsichtshalber schon mal alle Stühle in den Biergärten neu lackiert.