Chemnitzer Morgenpost

Zu wenig Home-Office! Stadt lässt Personal zu Hause itzen

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Die Corona-Krise legte fast die halbe Stadtverwa­ltung lahm. Von den rund 4 000 Mitarbeite­rn arbeiteten auf dem bisherigen Höhepunkt der Krise nur etwas mehr als die Hälfte weiter, davon gerade mal 250 im Home-Office. Das wirft bei Stadträten Fragen auf.

Um das Infektions­risiko zu senken, „erfolgte zunächst eine Reduzierun­g auf das betriebsno­twendige Personal (ca. 1600 Bedienstet­e)“, so Personalbü­rgermeiste­r Sven Schulze (48, SPD) auf eine Anfrage von Stadtrat Kai Hähner (46, CDU). Infolge der Corona-Verordnung­en des Freistaate­s wäre Personal „für diese Zeiträume ganz oder teilweise von der Arbeit freigestel­lt“. Rund 280 Mitarbeite­r wurden in Kurzarbeit geschickt.

Stadtrat Hähner wundert sich: „Wenn ich die Zahlen zusammenzä­hle, komme ich auf rund 2 000 Bedienstet­e, die bei vollen Bezügen zu Hause sitzen. Da wurde wohl der einfachste Weg gewählt.“Auch die Quote von sechs Prozent Home-Office hält der Stadtrat für

„sehr niedrig“. Hähner will das Thema noch nicht abhaken: „Wir werden in der Fraktion besprechen, wie wir weiter verfahren.“

Auch FDP-Stadtrat Jens Kieselstei­n (39) hält Freistellu­ngen in Größenordn­ungen „gegenüber anderen Chemnitzer­n, deren Einnahmen komplett weggebroch­en sind, für nicht vermittelb­ar. Die Zeit hätte für Schulungen im Bereich Digitalisi­erung genutzt werden können“.

Auf Nachfrage teilte die Stadt mit, dass sich die Zahl von ca. 1600 Personen auf

Mitarbeite­r mit automatis ter Zeiterfass­ung bezie „Bereiche mit manuelle Zeiterfass­ung sind in diese Betrachtun­g nicht einbezogen worden.“Darunter zählen knapp 400 Bedienstet­e der Feuerwehr sowie KitaMitarb­eiter, die für Notbetreuu­ng eingesetzt waren. Hinzu kämen 350 M arbeiter im Urlaub, mi schein oder Überstunde­n

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Home-Office ist in der Stadtverwa­ltung Chemnitz die Ausnahme.
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Ruhe im Rathaus - zwischen 19. März und 7. April gab es nur Notbetrieb.

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