„Interessant“Lehmann im Hertha-Aufsichtsrat
BERLIN - Einen Leisetreter bekommt Hertha BSC nicht - so viel ist sicher. Fünf Bundesliga-Platzverweise, der
Kampf um das DFB-Tor mit Oliver Kahn und reichlich kuriose Aktionen: Schon als Torwart war Jens Lehmann ein streitbarer und streitlustiger Charakter.
Dass Deutschlands frühere Nummer 1 als Funktionär plötzlich handzahm wird, ist schwer vorstellbar. Dabei der abstiegsbedrohte Verein aktuell vor allem Ruhe.
Lehmann, der zusammen mit dem renommierten Trainerberater Marc Kosicke die zwei Sitze von Investor Lars Windhorst und dessen Firma im Hertha-Aufsichtsrat besetzen wird, ist angetan von der Aufgabe. „Ich sehe dies aktuell als eines der interessantesten Projekte im Fußball“, sagte der 50-Jährige.
Es klang so ähnlich wie die Worte von Jürgen Klinsmann bei dessen Vorstellung
als Aufsichtsrat im Vorjahr, als dieser Hertha BSC als das „spannendste Fußball-Projekt Europas“bezeichnete. Klinsmann trat auch die Nachfolge von Ante Covic als Trainer an, danach brach über Berlin langsam das Chaos herein, das in Klinsmanns Facebook-Rücktritt im
Februar gipfelte.
Ein feiner Unterschied zu den Eingangsworten Klinsmanns ist bei Lehmann aber erkennbar.
Der Ex-Schlussmann hat scheinbar aus den
Fehlern des ehemaligen Bundestrainers gelernt und den absoluten Charakter der Aussage etwas abgeschwächt. Bei derzeit sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang 16 auch keine schlechte Idee.