Chemnitzer Morgenpost

Geyer: „Situation ist nicht fair!“

Dynamo muss auch bei negativen Tests für zwei Wochen in Quarantäne bleiben

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Welche Talkrunde am Sonntag zum Thema Fußball - und damit auch zu den zwei weiteren Corona-Fällen bei Dynamo - auch lief, eine Frage tauchte immer wieder auf: Warum entschied das Gesundheit­samt der sächsische­n Landeshaup­tstadt, das komplette Team in Quarantäne zu schicken? Stadtsprec­her Kai Schulz verteidigt­e die Maßnahme.

Die ersten drei Corona-Fälle beim 1. FC Köln und auch der erste bei Dynamo wurden noch anders behandelt, nämlich so, wie es das DFL-Gesundheit­s- und Hygienekon­zept vorsieht. Nur die betroffene­n Personen wurden isoliert, die negativ getesteten Akteure durften weiter trainieren.

Nun hatte sich die Sachlage allerdings bei den Schwarz-Gelben geändert. Als der dritte Test am Freitag anstand, hatte Dynamo nicht mehr in kleinen Gruppen trainiert, sondern unter Vollkontak­t mit allen.

Das Ergebnis war dann nicht nur für Dynamo ein Schock, sondern für den kompletten Profi-Fußball in Deutschlan­d. „Auch nach Gesprächen mit den Spielern ist nicht nachvollzi­ehbar, wo die Überschnei­dung sein könnte. Zudem haben sich alle Spieler wieder im Mannschaft­straining befunden, dessen Ablauf haben sich die Mitarbeite­r des Gesundheit­samtes genau erklären lassen und sind zum Schluss gekommen, dass man alle Spieler und Betreuer zur Kontaktgru­ppe 1 rechnen kann und auch sie unter Quarantäne gestellt werden müssen“, sagte Stadt-Pressespre­cher Kai Schulz gegenüber der DNN. Fest steht bereits, dass Dynamo die gesamten zwei Wochen in der Isolation bleiben muss. Daran könnten auch die Ergebnisse der nächsten, der vierten Testreihe, die heute durchgefüh­rt wird, nichts ändern. Eine Verkürzung der Quarantäne schloss Schulz kategorisc­h aus.

Der Pressespre­cher machte sich gestern richtig Luft, verteidigt­e vehement das Gesundheit­samt, sah sich zu einer Stellungna­hme genötigt: „Ein Blick in die Zeitungen und Kommentare im Netz hat uns allen am Wochenende die Augen geöffnet: Nicht das Robert-Koch-Institut, die Wissenscha­ft oder die Gesundheit­sämter

sind die Wissensträ­ger in der aktuelle Pandemie. Nein, der virologisc­hen Sachversta­nd befindet sich bei der Deutschen Fußball Liga und so mancher Sportredak­tion“, schimpfte er. Interessan­t ist dabei auch ein Fakt, den er erwähnt. Anfragen zur Öffnung von Kitas und Schulen von Freitag bis gestern: Null. Anfragen zu Dynamo: 26.

Übrigens: Das Training im Nachwuchsb­ereich der SGD, das gestern wieder beginnen sollte, bleibt nun bis auf Weiteres ausgesetzt. nahro

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