Patient wollte Pflegerin vergewaltigen
GLAUCHAU/ZWICKAU - „Ich hatte Todesangst“, sagte Lisa B. (29) vor dem Amtsgericht Zwickau. Schräg gegenüber saß ihr Ex-Patient Maik F. (42), der sie im Oktober 2019 in seiner Wohnung in Glauchau vergewaltigen wollte. Der Glauchauer hatte sich hoffnungslos in die junge Pflegerin verliebt.
Eigentlich wollte Lisa B. ihrem Patienten wie so oft Tabletten verabreichen. Doch der ehemalige Sonderschüler (IQ: 71) küsste sie plötzlich im Flur, versperrte Bad- und Wohnungstür und bugsierte sie ins Schlafzimmer. Mit seinen 125 Kilos begrub er die zierliche Frau förmlich unter sich, würgte sie und griff mit der anderen Hand unter ihr T-Shirt. „Ich hatte das Gefühl, bewusstlos zu werden“, sagte die Pflegerin, die sich mit Händen und Füßen zu wehren versuchte. Im richtigen Moment konnte sie ihn zu Boden stoßen und mit einer Nachttischlampe außer Gefecht setzen.
Lisa B. wusste, dass ihr Patient für sie schwärmte. „Aber ich hatte nie Befürchtungen, dass etwas passiert.“Sein ganzes Leben sehnte sich Maik F. nach Liebe. Frauen wiesen ihn immer ab, seine Eltern starben früh. „Eine Freundin hatte ich noch nicht.“In der Behindertenwerkstatt habe er mit Kollegen Pornos geschaut und wollte das Gesehene ausprobieren. „Es tut mir leid. Ich habe das falsch aufgefasst.“
Vor dem Amtsgericht kam er trotz versuchter Vergewaltigung und schwerer Körperverletzung mit einem blauen Auge davon. Urteil: zwei Jahre Freiheitsstrafe auf Bewährung und 3 500 Euro Schmerzensgeld.