Tschechen-Polizei jagt Schmuggler mit Drohne
PRAG/DRESDEN - In Zukunft könnte es ungemütlich für Schmuggler, Autodiebe und andere grenzenlos aktive Ganoven werden. Die tschechische Polizei testete vergangene Woche ein Überwachungsflugzeug, das ohne Pilot unterwegs ist.
Dank Corona waren die Bedingungen für den Testflug optimal, weil kein Luftverkehr herrschte. „Getestet wurde das Flugzeug am
Tag und in der Nacht“, so Tomas Hytych, Chef der Flugdienste der tschechischen Polizei. Anschließend wurden die Flugparameter, die Übertragungstechnik und die Aufnahmen ausgewertet. Die Ergebnisse wurden der Zivilluftfahrtbehörde und dem Flugsicherungsdienst präsentiert. Hytych ist zufrieden: „Wir wollen das Flugzeug hauptsächlich an den Grenzen einsetzen.“Der Flugdienstchef rechnet ab 2025 damit. Dann sollte der Einsatz solcher Drohnen in der europäischen Gesetzgebung verankert sein.
In Tschechien hofft die Polizei sogar durch eine Ausnahmeregelung noch früher das pilotenlose Flugzeug des tschechischen Herstellers Primoco UAV über dem Grenzgebiet fliegen zu lassen. Immerhin: Der 3,65 Meter lange Flieger kann mit einer Geschwindigkeit bis 180 km/h und einer Maximalhöhe von bis zu 3 300 Metern bis zu 20 Stunden im Einsatz sein. Zum Starten und Landen genügt eine 300-Meter-Bahn.
In Sachsen zeigt man sich gegenüber den Plänen der Nachbarn offen: „Wir setzen aktuell auf den Einsatz unserer Hubschrauber, verschließen uns gegenüber technischen Innovationen jedoch nicht“, so Bundespolizeisprecher Christian Meinhold (51).