Fandrich: „Bad Schlema fast wie Trainingslager!“
AUE - Seit dem Wochenende sind Clemens Fandrich & Co. in Bad Schlema kaserniert. Der FC Erzgebirge schottet sich ab, um seine Spieler vor Corona zu schützen und den Re-Start nicht zu gefährden.
Logiert wird in einer Herberge, die, wie so viele, vom Lockdown betroffen ist. Jeder Profi bezieht ein Einzelzimmer, gegessen wird versetzt an Zweiertischen.
„Es hat was von Trainingslager, aber nur entfernt“, freundet sich Clemens Fandrich mit der etwas surrealen Situation an: „Wir haben den großen Vorteil, dass wir unserem Beruf wieder ausüben können, was demnächst hoffentlich auf immer mehr Bereiche zutrifft gerade wenn ich an die vielen Geschäftstreibenden, Gaststätten oder Hotels denke.“
Die Debatte um die „Sonderrolle“der 36 DFL-Clubs hat er selbstverständlich verfolgt. Die ist auch Thema in seinem Verwandtenund Bekanntenkreis: „Sie freuen sich mit mir, dass es nach der langen Ungewissheit weitergeht und sie am Fernseher reinschauen können, auch wenn Geisterspiele nicht das Gelbe vom Ei sind.“
Wie sich das fehlende Publikum auf das Spiel überträgt, bleibt abzuwarten. „Ich schätze, dass die Clubs im Nachteil sind, denen auf einmal die Wand im Rücken wegbricht. Als Gegner wird es für dich einfacher, wenn dunichtmehrgegen 30000 oder 50000 Mann anspielst“, meint Fandrich. Nun leben gerade auch die Lila-Weißen von ihren „Kumpels“. Das mit 27 Zählern aus zwölf Partien drittbeste Heimteam nach Stuttgart (31/13) und Hamburg (28/12), die vor eben jenen riesigen Kulissen auflaufen, muss auf einen gewichtigen Faktor verzichten. Fandrich: „An den Abläufen am Spieltag ändert sich wenig, aber es wird ein anderes Gefühl beim Einlaufen. Wie ich gehört habe, werden Banner und Zaunfahnen aufgehangen, um uns ein bisschen Heim-Atmosphäre zu verschaffen. Das ist doch überragend, zeigt, wie wir hier zusammenstehen.“Michael Thiele