Chemnitzer Morgenpost

Labbadia vermisst Trubel kaum „Mache mir das Gefühl selber!“

- MORGENPOST, 18.5.2020

Das Klopfen in seiner Brust vernahm Bruno Labbadia diesmal deutlicher als sonst. „In meinem Herzen trage ich die Emotionen immer bei mir“, sagte der neue Hertha-Trainer, der den fehlenden Trubel auf den Tribünen kaum vermisste: „Ich mache mir das Gefühl selber.“Und das war nach dem 3:0 bei der TSG Hoffenheim überaus gut.

„Ein super Start. Das hat die Mannschaft aber auch wirklich gebraucht“, gab Labbadia aufgewühlt, aber auch erleichter­t zu Protokoll: „Ich bin nicht so vermessen und sage, dass jetzt alles klasse ist. Das war ein wichtiger Sieg im Kampf gegen den Abstieg, nicht mehr und nicht weniger. Aber man darf nicht vergessen, was rund um die Mannschaft los war mit dem gan zen Theater.“

Tatsächlic­h herrsch bei den Berlinern w der vor noch währe der Corona-Pause R he. Sportlich war es stetig bergab gegangen, Labbadia steht als vierter Trainer an der Linie, der Ärger um den Abschied seines Vorgängers Jürgen Klinsmann ist längst nicht verraucht und der Film von „Videokünst­ler“Salomon Kalou ist noch immer allgegenwä­rtig.

Mittendrin ist Labbadia innerhalb von fünf Wochen offensicht­lich zum Fels in der Brandung geworden. „Es ist schon einiges passiert in den letzten Wochen mit ihm“, sagte Kapitän Vedad Ibisevic: „Trotz all der Umstände, die wir hatten, haben wir mit dem neuen Trainer immer wieder versucht, uns auf Fußball zu konzentrie­ren. Das ist uns sehr gut gelungen.“Ibisevic selbst (60.), Matheus Cunha (74.) und ein Eigentor von Kevin Akpoguma (58.) sorgten für den Sieg.

Für Labbadia war es zudem eine Premiere, erstmals gewann er sein Debüt mit einem neuen Klub. Der Ort war allerdings prädestini­ert dafür: Labbadia feierte den siebten Sieg in Sinsheim Rekord für einen Trainer. Ohne Wirbel schafften es die Berliner aber dennoch nicht. Grund war der wenig hygienisch­e Torjubel, bei dem sogar geküsst wurde. Konsequenz­en muss Hertha aber nicht befürchube­l sei „nicht Bestandtei­l des medizinisc­horganisat­orischen Konzepts, teilte ein DFL-Sprecher mit. Zu diesem Thema seien nur „Hinweise zur Orientieru­ng“gegeben worden: „Sanktionen erübrigen sich daher.“

 ??  ?? Nicht wirklich erwünscht: Im Überschwan­g der Gefühle umarmte Bruno Labbadia (l.) seinen Co-Trainer Eddy Sözer. Bei seinen Spielern bedankte sich der neue Hertha-Coach dann mit hygienisch­en FaustCheck­s.
Der Torjubel der Herthaner - hier (v.r.) Dedryck Boyota, Maximilian Mittelstäd­t, Matheus Cunha und Vedad Ibisevic sorgte für Wirbel, zieht aber keine DFL-Sanktionen nach sich.
Nicht wirklich erwünscht: Im Überschwan­g der Gefühle umarmte Bruno Labbadia (l.) seinen Co-Trainer Eddy Sözer. Bei seinen Spielern bedankte sich der neue Hertha-Coach dann mit hygienisch­en FaustCheck­s. Der Torjubel der Herthaner - hier (v.r.) Dedryck Boyota, Maximilian Mittelstäd­t, Matheus Cunha und Vedad Ibisevic sorgte für Wirbel, zieht aber keine DFL-Sanktionen nach sich.
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