Bürgermeister fordern Anschubfinanzierungen
AUGUSTUSBURG/THALHEIM/ PÖHL - Immer mehr Menschen zweifeln am Sinn der Corona-Einschränkungen und haben Angst vor der Zukunft. Gegen diesen Trend stemmen sich viele Entscheidungsträger, auch Nico Dittmann (34, parteilos), Bürgermeister in Thalheim. Er sagt: „Wir müssen Perspektiven aufzeigen, Menschen Sicherheit geben.“
Nico Dittmann tritt vor allem dem Freistaat auf die Füße, fordert „Anschubfinanzierungen für Gastwirte, Friseure, Reisebüros und kosmetische Dienstleister“. Noch konkreter wird sein Kollege Dirk Neubauer (48, SPD) aus Augustusburg: „Wir können gegen die Krise nicht ansparen, sondern müssen als öffentliche Hand investieren, die Lücken füllen.“
Trotz Steuer-Ebbe in der Stadtkasse will Neubauer Investitionen fortsetzen, zum Beispiel den Neubau der Brücke über die Zschopau im Ortsteil Hennersdorf. Kosten: 1,1 Millionen Euro. „So schaffen wir Werte, sichern Arbeitsplätze und Kaufkraft, die zum Teil im Ort bleibt.“Das letzte Wort hat der Stadtrat, auch beim Plan, als Stadt einen Kredit über 1,4 Millionen Euro aufzunehmen.
Von solchen Plänen kann Daniela Hommel-Kreißl (49, FDP) nur träumen. Die Bürgermeisterin der Gemeinde Pöhl erlebt rund um die Talsperre einen Tsunami an Problemen: „Unser Tourismus liegt am Boden, uns brechen die Steuern massiv weg. Und viele fragen jetzt, ob wir das Virus überschätzt haben.“
Daniela Hommel-Kreißl fordert Hilfe von Bund und Land - „als Wiedergutmachung. Ansonsten müssen wir als Gemeinde Häuser und Grundstücke verkaufen“.