Chemnitzer Morgenpost

Terrazzino ist wenig begeistert

-

DRESDEN - Der erste Griff ging am Sonnabendn­achmittag zum Handy. Marco Terrazzino gratuliert­e seinem Kumpel Manuel Gulde vom SC Freiburg zu seinem Wadentor bei RB Leipzig. „Er hat ganz bescheiden geantworte­t, wäre Glück gewesen. Ich hätte im Interview gesagt, das war pure Absicht“, lacht der Dresdner herzlich. 24 Stunden später war ihm nicht mehr danach.

Über das 1:1 seines Stammverei­ns Freiburg bei den Bullen war er begeistert: „Das typische SC-Auswärtssp­iel, stabil und effizient.“Aber dann kommt die Sprache auf die Zweitliga-Spiele. „Ist halt nicht so optimal gelaufen. Ärgerlich die Siege von Karlsruhe und Wiesbaden kurz vor Schluss und auch Osnabrück holt noch einen Punkt“, zieht der 28-Jährige die Augenbraue­n hoch.

Die Konkurrenz punktet sich aus dem Keller und Dynamo muss zuschauen, befindet sich die letzten Tage in Quarantäne. „Wir können es nicht ändern, müssen das so annehmen. Man sagt zwar immer so schön, dass man nur auf sich schauen soll, aber natürlich drückt man der direkten Konkurrenz nicht die Daumen. Das ist, denke ich, auch legitim.“

Doch Marco Terrazzino wäre nicht Marco Terrazzino, wenn er nicht aus genau diesen überrasche­nden Punkten der Kellerkind­er auch etwas Positives heraushole­n würde: „Du siehst bei diesen Geisterspi­elen gerade in der 2. Liga, es gab kaum Favoritens­iege, alles war eng. Ohne Zuschauer geht es nur um Fußball, du kannst dich voll auf dich konzentrie­ren, wirst nicht abgelenkt. Es gab keine langweilig­en Phasen und dadurch verschwind­en die Leistungsu­nterschied­e meist“, sagt er und ergänzt: „Wenn wir das auch schaffen, uns nur auf uns konzentrie­ren, dann können wir das packen, egal wie die anderen vorlegen. Die Qualität haben wir.“Und auch die Lust. „Oh ja, wenn du gefühlt solange eingesperr­t bist, dann willst du nur raus und spielen.“

Thomas Nahrendorf

 ??  ?? Dresdens
Marco Terrazzino musste am Wochenende tatenlos mit anschauen,
wie die Konkurrenz im Keller punktete.
Dresdens Marco Terrazzino musste am Wochenende tatenlos mit anschauen, wie die Konkurrenz im Keller punktete.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany