„Ich verspreche, Ihnen wird geholfen!“
Ministerpräsident Kretschmer bei Künstler-Protest
DRESDEN - Eine - bewusst - verhunzte Version von Beethovens „Ode an die Freude“, aber auch ein bisschen Hoffnung: Bei der dritten „Stumme Künstler“-Demo hat Sachsens Ministerpräsident Michael
Kretschmer (45, CDU) ein Hilfs-Versprechen abgegeben.
Zum dritten Mal haben gestern Dresdens freie Künstler und Veranstalter am Königsufer für ihre Interessen in der Corona-Krise
demonstriert. Neben zehn Hilfsforderungen wurde auch die Europahymne „Freude schöner Götterfunken“vorgetragen - jedoch nur mit jeder vierten Silbe, um die derzeitigen Einschränkungen zu verdeutlichen.
Ministerpräsident Kretschmer räumte ein, dass es in den bisherigen Hilfsprogrammen Lücken gäbe. Die müsse man schließen. Er kündigte an, nächste Woche über ein Kulturprogramm zu entscheiden, das an private Theater sowie freie Künstler als Solo-Selbstständige adressiert werde. Kretschmer: „Dieses Programm wird es geben. Es ist mein Wunsch und mein Versprechen!“
Eine generelle Lösung, etwa 60 bis 70 Prozent der Umsatzausfälle zu übernehmen, wie vielfach gefordert, schloss Kretschmer aus: „Das können wir uns nicht leisten.“Hilfe erwartet der MP vom Bund. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (58, CDU) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (61, SPD) wollen zur Kulturförderung eine Vereinbarung schließen. Bis Dienstag oder Mittwoch wisse er mehr, so Kretschmer. Nächstes Jahr im März sei diese Krise überstanden: „Bis dahin wird Ihnen geholfen, dafür gebe ich mein Wort“, so der MP.
Jazztage-Intendant Kilian Forster, Initiator des Protestes, hofft nun, dass den Worten auch Taten folgen. Er kündigte an: „Wir demonstrieren weiter.“hn