AfD stimmt für Nischel-Abriss!
Kopflos-Petition beschäftigt Landtag
Die AfD möchte offenbar den Karl-MarxKopf abreißen: Im Petitionsausschuss des Landtages stimmte sie - als einzige Partei - für diesen Antrag eines Bürgers. Politiker reagieren entsetzt auf den Abriss-Vorstoß.
Ein ehemaliger DDR-Bürger hatte die Petition gestellt. Er habe im Stasi-Knast gesessen und sei psychisch krank geworden. Als er 2014 zu Besuch in Chemnitz war und den Marx-Kopf erblickte, sei es bei ihm zur Retraumatisierung gekommen, begründete der Antragsteller seinen bizarren Abriss-Wunsch.
CDU, SPD, Grüne und Linke stimmten im Ausschuss gegen den Abriss des 1971 errichteten Kulturdenkmals. Nicht so die AfD: Auf MOPO-Anfrage konnte sich AfD-Ausschussmitglied Lars Kuppi (49) aus Chemnitz nicht genau an die Abstimmung erinnern, glaubte aber, dass sich die neun AfD-Mitglieder enthalten hätten - obwohl die AfD das Monument kritisch sehe. Die Ausschussvorsitzende Simone Lang (49, SPD) korrigiert Kuppis Erinnerung: „Im Landtags-Protokoll ist eine abweichende Meinung der AfD notiert - also war die Partei für den Abriss.“
OB-Kandidatin Susanne Schaper (42, Linke) ist entsetzt: „Der Nischel ist ein Wahrzeichen der Stadt und muss bleiben. Außerdem kann Marx nichts dafür, was die DDR aus seinen
Ideen gemacht hat. Der Vorstoß ist absurd!“
Sachsens CDU-Generalsekretär Alexander Dierks (33) aus Chemnitz hält ebenfalls nichts von einem Nischel-Abriss: „Die Aufarbeitung des DDR-Unrechts ist wichtig, aber der Karl-Marx-Kopf ist ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt.“OB-Kandidatin Almut Patt (52, CDU) stimmt zu: „Der Kopf ist stadtbildprägend. Die Chemnitzer mögen ihn seit fast 50 Jahren.“bri