Polizei schnappt Hundehasser-Opa
SCHÖNHEIDE - Seit neun Monaten lebten Hundebesitzer in Schönheide in Angst und Schrecken. Immer wieder fanden Dorfbewohner mit Nägeln gespickte Wurststücke. Auch ähnliche Hundeköder waren schwerpunktmäßig im Bereich Obere Straße ausgelegt. Zeugenaussagen führten die Polizei jetzt auf die Spur eines Rentners aus der Nachbarschaft.
Er gab die heimtückische Serie zu.
Auch nach einer Vernehmung bleibt sein Motiv unklar. In 53 Fällen wurden Köder gefunden - sogar auf einem Spielplatz, an Kindergärten, einem Seniorenheim, Kirchen und Privatgrundstücken. Eine Anwohnerin ist froh, dass es vorbei ist: „Hinter meinem Gartenzaun habe ich drei Köder gefunden.“Sie hat keinen Hund, aber für eine Nachbarin (26) war die Lage ernst: „Wenn Gizzmo da reinbeißt, war’s das. Im Dunkeln ging ich mit Taschenlampe Gassi“, sagt sie. Ihrem Chihuahua passierte nichts.
Weniger Glück hatte ein Labrador-Mischling (7) am 13. August. Er schluckte einen Köder, eine Not-OP rettete sein Leben. Die geschädigte Besitzerin will bis zum Ermittlungsergebnis schweigen. Angela Bleßmann (60) führt ab und zu Nachbarshunde aus: „Ich kenne den Tatverdächtigen nur vom Sehen. Der spinnt, denn das war auch für Kinder und Katzen gefährlich.“
Pastor Christian Meischner (65) fand die abgebrochene Klinge eines Ceranfeldschabers hochkant in einer Asphalt-Spalte neben der Kirche. Bei 13 Fällen fand er fast 30 Köder: „Der ganze Ort war sehr lange beunruhigt. Gott sei Dank ist meinem halbjährigen Border Collie nichts passiert.“tmo