Chemnitzer Morgenpost

Aus Rache Sozialar beiter schlug Frau im Auwald tot

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Für die Staatsanwa­ltschaft war es ein Rachemord. Vor dem Landgerich­t begann gestern der Prozess gegen Edris Z. (31), der im April eine junge Mutter im Leipziger Auwald erschlagen haben soll. Die Flüchtling­shelferin hatte den Afghanen zuvor nach dem Gewaltschu­tzgesetz angezeigt - offenbar ihr Todesurtei­l!

Das Gesicht hinter einem Aktenordne­r versteckt, betritt Edris Z. am Morgen den Gerichtssa­al. Vier Justizbeam­te bewachen ihn. Vor dem Gerichtsge­bäude demonstrie­ren zeitgleich knapp 100 Menschen gegen Femizide (Tötungen von Frauen und Mädchen wegen ihres Geschlecht­s). Wortlos nimmt der Afghane, der 1995 mit seinen Eltern nach Deutschlan­d kam, vom früheren Ministerpr­äsidenten Georg Milbradt (75, CDU) mal als Beispiel für gelungene Integratio­n „Botschafte­r Sachsens“genannt wurde und seit 2015 die deutsche Staatsbürg­erschaft hat, neben seinen Anwälten Platz. Den ersten Prozesstag verfolgt er schweigend.

Rückblende: Am Vormittag des 8. April legte sich Myriam Z. (37) das Tragetuch um, steckte Töchterche­n Ava (zwei Monate) hinein und ging zum Spazieren in den Auwald. Laut Anklage hielt sich dort auch Edris Z. auf. Nicht zufällig - sondern mit einem Hammer im Rucksack und dem Plan, einen Mensch zu töten.

Edris und Myriam waren mal ein Paar. Beide jobbten als Sozialarbe­iter in der Flüchtling­shilfe. Dass sich die selbstbewu­sste Frau irgendwann von ihm trennte, soll der junge Afghane nie verwunden haben. Den Ermittlung­en zufolge soll Ed ris Z. seine Ex-Freundin se her regelrecht gestalkt ha

Und er wurde gewalttäti Edris im August 2018 Myr Begleitung eines anderen Mannes sah, soll er diesen am ganzen Körper gebissen und versucht haben, dem 25-Jährigen die Augen auszukratz­en. Myriam

zeigte den Stalker daraufhin an und erwirkte über das Gewaltschu­tzgesetz ein Annäherung­sverbot. Die Mordanklae

geht davon aus, dass Z. eine Ex-Freundin tötete, um sie dafür zu bestrafen.

Von hinten hatte sich der Stalker laut Anklage der jungen Mutter genähert und ihr mit dem Hammer en Schädel eingeschla­en. Auch als Myriam zu Bon stürzte, sich schützend ihr Baby legte und keine zum Schutze ihres Kopfes hatte, soll der Angeklagte er auf sie eingedrosc­hen haben. Zwei Tage nach der Gewalttat erlag Myriam im Krankenhau­s ihren Verletzung­en. Der Prozess wird am 14. Oktober fortgesetz­t. -bi.

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Verfolgte den Prozessauf­takt schweigend:Edris Z. (31).
Für die Politik war der aus Afghanista­n stammende Edris Z. ein Musterbeis­piel für Integratio­n und „Botschafte­r Sachsens“. Verfolgte den Prozessauf­takt schweigend:Edris Z. (31).
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Das Opfer: Myriam Z. (†37) war gerade Mutter geworden.
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Auf dem Simsonplat­z demonstrie­rten knapp 100 Menschen gegen Femizide.
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Polizeibea­mte stehen am Tatort im südlichen Leipziger Auwald.

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