Heute Elb-Klassiker bei Dynamo Nur 999 statt über 10 000 Fans
DRESDEN - 999 statt möglicherweise 12 000 Fans. Der Elb-Klassiker heute zwischen Dynamo und dem 1. FC Magdeburg findet vor deutlich weniger Fans statt als geplant. Grund: die 7-Tages-Inzidenz stieg gestern auf 22,3. Ab einem Wert von 20 erlaubt Sachsen nur Events mit bis zu 1 000 Zuschauern.
11.30 Uhr begann gestern die Spieltagspressekonferenz in
der
Gläsernen Manufaktur. 250 Meter entfernt lief am Rudolf-Harbig-Stadion der Kartenvorverkauf für das Ost-Duell. An den Schaltern war noch eine lange Schlange zu sehen. 10000 Tickets hatte Dynamo bereits verkauft. In diesem Moment kam die Nachricht von der Stadtverwaltung Dresden mit der Entwicklung der Coronazahlen - und alles war hinfällig. „Diese Meldung habe ich so nicht erwartet“, erklärte Dynamo-Präsident Holger Scholze. „Das ist ein heftiger Schlag für unsere Fans, Mitglieder und Sympathisanten.“Den Kartenvorkauf stoppte der Verein
sofort.
Dynamo-Trainer Markus Kauczinski nahm den Fakt mit einem gewissen Galgenhumor auf. „Ich bin seit Dezember hier, langweilig wurde es mir hier noch nie. Es gab immer wieder besondere Momente, eine intensive Zeit, immer von Corona geprägt“, sagte er. „Wir leben im Hier und Jetzt, wussten, dass so etwas kommen kann. Ich glaube nicht, dass uns das in irgendeiner Form behindern wird. Mit Zuschauern ist schöner, das haben wir erlebt. Aber wir werden auch damit umgehen können, dass es nun weniger sein werden. Es wird aber ein anderes Spiel“, erklärte er.
In seiner Dresdner Zeit ist es sein zweites Derby. Das erste war am 8. März beim 2:1 gegen Aue vor ausverkauften
Haus, gegen Magdeburg ist es fast leer. „So ein Derby ist emotional. Das spürt man. Ich werde angesprochen beim Einkaufen, auf der Straße. Es ist nochmal anders als ein normales Spiel. Dessen sind wir uns alle bewusst.“Und daher will Kauczinski die Partie gewinnen - auch für die Fans!
Fehlen wird ihm dabei schon fast traditionell Marco Hartmann, der an einer Muskelverletzung laboriert. Weiter ausfallen werden Robin Becker (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Luka Stor (Bänderriss im Sprunggelenk), Justin Löwe (Trainingsrückstand), Pascal Sohm (Fußprobleme) und der gesperrte Tim Knipping.
Thomas Nahrendorf