Chemnitzer Morgenpost

2. Coronawell­e: Patientenz­ahlen steigen bereits

Sachsens Kliniken aktivieren Leitzentre­n

- sdt

DRESDEN - Die zweite Corona-Welle rollt an. Das ist der Stresstest für das gesamte medizinisc­he Versorgung­ssystem im Freistaat. Im Uni-Klinikum Dresden wurden gestern die Vorbereitu­ngen getroffen,

„Bitte nutzen Sie unsere Leistungen nur, wenn Sie sie wirklich benötigen“: Das Team um Dr. Simone von Bonin (48, r.) vom Uni-Klinikum Dresden wirbt dafür, überflüssi­ge Besuche wegen des Infektions­risikos zu vermeiden. damit für den befürchtet­en Anstieg der Infektions­zahlen alles auf Abruf bereitsteh­t.

Betrieb vor der Notaufnahm­e am Haus 27. Die Stationen brauchen Platz für Corona-Patienten. Zwei lagen gestern Morgen auf der Intensivst­ation, dazu kommen elf weitere, die derzeit nicht beatmet werden müssen. Seit Montag gilt der Erzgebirgs­kreis als Risikogebi­et, seit gestern auch der Landkreis Zwickau.

Aber die Zahlen werden weiter steigen: „Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche“, sagt der Chef der Dresdner Uni-Klinik, Michael Albrecht (70). Er hat mit seinem Team ein Vorhersage-Tool entwickelt, das mit hoher Genauigkei­t funktionie­rt. Danach sind in spätestens zehn Tagen hundert infizierte Patienten oder mehr in den angeschlos­senen Kliniken in Dresden und Ostsachsen zu erwarten, sagt Albrecht. Stand gestern: 65 - doppelt so viel wie noch vor einer Woche. Die Kapazitäte­n sind damit aber noch lange nicht erschöpft.

Die Uni-Klinik fungiert als Corona-Leitstelle

für insgesamt 33 Krankenhäu­ser und 1,6 Millionen Menschen im „Cluster Dresden“und verteilt die Patienten. Außerdem sind die fünf Gesundheit­sämter der Region und die Landesunte­rsuchungsa­nstalt involviert. Zwei weitere solcher Cluster gibt es in Chemnitz und Leipzig. Alle bereiten sich derzeit auf die zweite Welle vor.

Die Lage ist ernst: Aktuell ist die Corona-Ambulanz auf dem Dresdner Klinikgelä­nde regelmäßig überlaufen. Oberärztin und Intensivme­dizinerin Simone von Bonin (48): „Wir haben eine Bitte: Kommen

Sie nur, wenn Sie eindeutige Symptome haben, ansonsten gehen Sie bitte zum Hausarzt. Wir wollen nicht zu einem Verteilzen­trum für das Virus werden.“

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UniKlinikC­hef Prof. Dr. Michael Albrecht (70)

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