Chemnitz verschärft Regeln
Chemnitz ist jetzt Coro na-Risikogebiet. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei56undrissdamitdie kritische 50er-Marke. Am Wochenende wurden bei Nachuntersuchungen 61 Personen positiv auf das Corona-Virus getestet. Die Stadtwilldiedynamische Entwicklung im Keim ersticken. Sie kündigt gestern eine verschärfte Verfügung an, die morgen in Kraft treten wird. Ein zweiter Lockdown drohe nicht.
„Die Ereignisse haben uns überrascht. Das zwingt uns, schnell zu reagieren“, sagte Gesundheitsamts-Chef Harald Uerlings (61). Infizierte werden isoliert, um die Ausbreitung zu verlangsamen. Primärkontakte werden getestet. „Wir wollen Risiko-Personen schützen, die sterben könnten. Es soll niemand herumlaufen, der ansteckend ist“, so Uerlings. Das Gesundheitsamt vertraut den Zahlen von Diagnosticum und Landesuntersuchungsanstalt. Die neue Schutzverordnung des Sozialministeriums (SMS) wird nicht abgewartet. „Das Ministerium arbeitet unter Hochdruck an einer Expressvariante“, teilte eine SMS-Sprecherin mit. Es werden noch Bundesvorgaben eingearbeitet und Verbände gehört.
Ordnungsbürgermeister
Miko Runkel (59, parteilos) kündigte tägliche Kontrollen in Bussen und Bahnen zusammen mit der CVAG an. Öffentliche Versammlungen sind verboten, von 22 bis 5 Uhr gilt eine Sperrstunde. In Gaststätten und Geschäften wird die Einhaltung
der AHA-Regeln streng überprüft.
Stadtsprecher Matthias Nowak (51) bezeichnete die Verschärfung als „Warnschuss“: „Die Lage ist sehr ernst. Die Kurve steigt massiv, wir wollen keinen Lockdown. Das Klinikum ist aus
gelastet, nimmt Patienten aus Umland-Klinken auf. Die Personal-Situation ist angespannt.“Im Klinikum Chemnitz werden 35 Betroffene stationär behandelt, drei liegen auf der Intensivstation. In Chemnitz wurden insgesamt 540 Personen positiv getestet, bisher starben sieben Personen. tmo