Chemnitzer Morgenpost

Wirt öffnet seine Waldschänk­e wieder - und ist sofort ausgebucht

- Von Eric Hofmann

KLINGENBER­G - Wo vor 21 Monaten nur rauchende Trümmer klafften, wurde gestern getafelt: Anfang 2019 brannte die Waldschänk­e an der Klingenber­ger Talsperre komplett aus. Nun war sie das erste Wochenende wieder offen - und das Geschäft brummt.

Den 9. Januar 2019 wird Frank Kunath (60) nie vergessen: „Ich war gerade mit dem Hund spazieren“, sagt der Chef der Waldschänk­e. „Da hat mich meine Frau angerufen, weil es brennt.“Der Wirt versuchte, den Brand mit dem Feuerlösch­er unter Kontrolle zu bringen - ohne Erfolg. „Ich bin nur noch rausgerann­t.“Vor seinen Augen brannte das komplette Lokal nieder. Einziger Trost: Es gab keine Verletzten.

Der Wirt und seine Familie standen vor dem Nichts, doch Aufgeben kam nicht infrage, schließlic­h soll die Enkelin die Tradition fortführen. Und tatsächlic­h gibt es jetzt wieder den bekannten Schaschlik, den Kunaths Vater in den 60er-Jahren in der Küche der Schänke ausgetüfte­lt hatte: „Die Baufirmen haben sich richtig reingehang­en, ich war auch ständig dabei“, sagt der

Wirt. „Außerdem gab es eine riesige Spenden- und Hilfsberei­tschaft. Wir wollten eigentlich sogar eher öffnen, aber es mussten noch ein paar behördlich­e Auflagen erfüllt werden.“

Die Waldschänk­e ist ein kompletter Neubau. Kunath hat aber bis auf wenige Ausnahmen alles so bauen lassen, wie es auch früher schon war. Während der Schließzei­t und der Corona-Krise spülte ein Biergarten zumindest etwas Geld in die Tasche. Auch die Versicheru­ng machte keine Probleme. Vermutlich hatte ein Blitzschla­g den Brand ausgelöst.

Übrigens: Kaum hatte sich die Nachricht rumgesproc­hen, dass die Schänke wieder öffnet, ist sie schon gefüllt: „Wir haben eine sehr gute Auslastung“, sagt Kunath erfreut.

„Deshalb sollte man unbedingt anrufen, wenn man noch einen Tisch bekommen will.“Telefon: 035202/5 02 15.

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