Fünf, sechs Grad und Regen! „Ackes“will sich durchbeißen
IRUN - Pascal Ackermann ergeht es in diesem Coronaherbst wie praktisch jedem Bundesbürger - eigentlich war alles irgendwie ziemlich anders geplant.
„Um diese Zeit ist normalerweise die Saison vorüber und als Profi liegt man da schon am Strand“, sagte Deutschlands bester Sprinter. „Aber der November-Urlaub fällt für uns in diesem Jahr komplett aus.“
Heute beginnt für den schnellen Mann des Bora-hansgrohe-Teams im baskischen Irun die Vuelta. Erst am 8. November endet die traditionell letzte große Rundfahrt des Jahres. Oder besser: soll sie enden. Denn ob die fast dreiwöchige Tour durch die Corona-Hotspots Spaniens
Rad
wirklich ihr Ziel erreicht, zweifelt auch der Mann als Kandel an.
„Meine Saison ist auf die Vuelta ausgerichtet. Ich bin fit und will schon ein, zwei Etappen gewinnen“, sagte der 25-Jährige zwar. Aber: „Den Rest werden wir in Spanien sehen - auch, ob wir überhaupt nach Madrid kommen.“Um seine eigene Sicherheit macht sich Ackermann weniger Sorgen. „Das Sicherheitskonzept ist immens gut. Wenn sich jeder an die Regeln hält, dann sollte alles gut gehen“, glaubt der Pfälzer. „Alle Leute im Feld sollten froh sein, dass wir im Moment Rennen fahren können.“
Froh ist auch Ackermann, nachdem sein großes Ziel Tour de France erneut ohne ihn stattfand. Die Vuelta wird in seinem viertem Bora-Jahr erst die zweite große Rundfahrt - nach dem Giro 2019 mit zwei Etappensiegen. Weitere Siege muss „Ackes“liefern. Und deshalb will er sich durch eine Vuelta beißen, die nun fast in die Sparte Wintersport fällt, wenn es beispielsweise auf der sechsten Etappe auf den 2 115 m hohen Tourmalet geht.
„Wenn man in Form ist und weiß, dass in zwei, drei Tagen wieder eine Etappe ansteht, die man gewinnen kann, quält man sich durch“, so Ackermann. „Spaß macht es nicht, bei fünf, sechs Grad durch den Regen zu fahren.“