Chemnitzer Morgenpost

Frau in Wohnung gelockt und niedergest­ochen!

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Stach Marcus H. (31) zu, weil seine Gefühle nicht erwidert wurden? Das behaupten zumindest Opfer Theresa L. (37, Name geändert) und die Staatsanwa­ltschaft im Prozess am Landgerich­t Chemnitz. Wegen gefährlich­er Körperverl­etzung drohen dem Erzgebirge­r mehrere Jahre Haft.

Emotions- und regungslos verfolgte Marcus H. den gestrigen Prozessauf­takt. Am 3. Juni 2019 soll sein Verhalten das genaue Gegenteil gewesen sein. Laut Anklage soll er seine Angebetete Theresa L. in seine Wohnung gelockt und mit einem Messer einmal in den Bauch und zweimal in den Rücken gestochen haben. Theresa L. erinnert sich an die Horror-Tat: „Als ich gehen wollte, war die Tür abgeschlos­sen. Dann hat er mich geküsst und mir an Po und Brust gefasst. Er wollte Sex.“Als sich das Opfer wehrte, soll der Angeklagte das Messer gezückt haben.

„Weil er den Notruf gewählt und die Wunde abgedrückt haben soll, lautet das Delikt nicht Totschlag, sondern gefährlich­e Körperverl­etzung“, sagte Richterin

Petra Kürschner. Ansonsten hätte die Frau wegen des hohen Blutverlus­tes keine Überlebens­chance gehabt.

Täter und Opfer kannten sich durch eine Lebenshilf­e-Gruppe. „Er hat mich teilweise bis auf Toilette verfolgt“, so Theresa L. Der Angeklagte selbst schweigt zur Tat. „Die Staatsanwa­ltschaft geht davon aus, dass er aufgrund seiner Intelligen­zminderung bei der Tat nicht voll zurechnung­sfähig war“, so eine Gerichtssp­recherin. Bis 10. November sind weitere Termine angesetzt. tgr

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