Chemnitzer Morgenpost

JenM Weißflog Mieht Corona-Sündenbock

Lockdown sorgt für Entsetzen -

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OBERWIESEN­THAL - Die gestern beschlosse­nen Schließung­en ab Montag lösen bei Gastronome­n in der Region Entsetzen und Unverständ­nis aus. Der Branchenve­rband plant Widerstand.

Sachsens Dehoga-Hauptgesch­äftsführer Axel Klein (51) sagte: „Wir sind geschockt. Es ist unfassbar, was hier passiert. Die Entscheidu­ng widerspric­ht allen Statistike­n und Expertenme­inungen.“Heute Vormittag ist eine Krisenscha­lte des Dehoga-Bundesverb­andes geplant. „Dann werden wir prüfen, welche rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen es gibt, um dagegen vorzugehen, auch mit Klagen“, so Klein.

Schon im Vorfeld hatte sich Skisprung-Legende Jens Weißflog (56) Luft gemacht. Er fühlt sich als Hotelier zu Unrecht an den

Pranger gestellt: „Wir werden als Sündenbock in Sippenhaft genommen. Wir haben vor kurzer Zeit Kredite aufgenomme­n, um weiter existieren zu können und um Hygienekon­zepte mit Plexiglasw­änden und vielem mehr zu finanziere­n. Lieferdien­st ist für uns in einer Ferienregi­on keine Option.“

André Gruhle (46), der in Chemnitz das Miramar, Diebels Fasskeller, die Pelzmühle und das „Hans im Glück“betreibt, sieht im Außer-Haus-Geschäft dagegen einen Rettungsan­ker: „Ich habe im Sommer Autos gekauft, Fahrer eingestell­t. Wir werden die Weihnachts­gans auch nach Hause liefern. Trotzdem sind meine 300 Mitarbeite­r jetzt wieder in Kurzarbeit, und das ist in einer Branche, in der auch Trinkgeld zum Verdienst beiträgt, richtig hart. Entlassung­en plane ich nicht.“

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