Schleudersachse Noch ’ne „Auszeichnung“für Chemnitz ...
CHEMNITZ - Die frisch ernannte Kulturhauptstadt Chemnitz wird in diesem Jahr noch einen weiteren Titel bekommen - den „Schleudersachsen“des Bundes der Steuerzahler. Sechs mehr oder minder gelungene Kunstwerke „bewerben“sich um den Negativpreis für Steuerverschwendung.
Noch bis zum 31. Oktober können die Sachsen auf der Homepage des Steuerzahlerbundes abstimmen, welches Projekt den „Schleudersachsen“verdient hat. Novum: Alle sechs
Kandidaten sind in Chemnitz zu finden und gehören mehrheitlich zur Kunstaktion „Gegenwarten“.
Dazu zählen ein im Schlossteich versenktes Autowrack, der am Schillerplatz ausgebreitete „Darm von Karl Marx“, die violett ausgeleuchtete „Bazillenröhre“am Hauptbahnhof sowie ein vom Steuerzahlerbund als „zweckfrei“befundenes Bauholzgerüst an der Brückenstraße. Zur Auswahl stehen ebenfalls der am Chemnitz-Plaza angebrachte Fassaden-Schriftzug „#robotron003“und die ausrangierte, zum
Graffiti-Abschuss freigegebene Straßenbahn im Zentrum.
„Ich weiß nicht, ob Chemnitz wegen oder trotz dieser Kunstaktion Kulturhauptstadt geworden ist, aber die dafür verwendeten Steuergelder hätte man sinnvoller investieren können“, begründet Thomas Meyer (59), Präsident des Steuerzahlerbundes in Sachsen, die Auswahl. Für die Kulturhauptstadt-Bewerbung hatte Chemnitz 600000 Euro vom Freistaat bekommen. Ein Teil des Geldes floss in Kunstprojekte. -bi.