Polizei verstärkt Schleierfahndung
Risikogebiet Tschechien
DRESDEN - Bundesinnenminister Horst Seehofer (71, CSU) kündigte Schleierfahndung durch die Bundespolizei an den Grenzen zu Risikogebieten an. Mit Sachsens eigenen Regeln des „kleinen Grenzverkehrs“bleibt es schleierhaft, wie das funktionieren soll.
Sachsen hält am Grenzwechsel fest: 24 Stunden dürfen (laut sächsischer Verordnung) Sachsen und Tschechen ins jeweilige Nachbarland fahren, ohne Test und Quarantäne. „Wir sind verstärkt in der Schleierfahndung tätig“, so Bundespolizeisprecher Axel Bernhardt (36). Im Rahmen der Kontrollen fragen die Beamten nach Einreisen aus Risikogebieten.
Die Bundespolizei setzt dabei auf die „Glaubwürdigkeit“der Antworten. Bei Krankheitsverdacht geht ein schriftlicher Hinweis an das zuständige Gesundheitsamt, in den Zügen weisen die Beamten auf Maskenpflicht hin. Verwirrend: Die tschechische Verordnung wiederum verbietet derzeit die „touristische Einreise“, auch für Sachsen. Doch gibt es zahlreiche Ausnahmen. „Es ist Sachsen erlaubt, zum Wandern in die Natur nach Tschechien zu fahren und prinzipiell auch, um zu tanken und einzukaufen“, so eine Sprecherin des tschechischen Generalkonsulates in Dresden. Freunde besuchen oder übernachten geht nicht. „Das Einhalten der Schutzmaßnahmen kontrolliert die Polizei“, so Hana Mala, Sprecherin des Innenministeriums. Übrigens: „Die Ausreise tschechischer Bürger ist nicht eingeschränkt.“