Ohne Pomp und Glitter Gislason feiert DHB-Debüt
DÜSSELDORF - Der Einstand im Frühjahr? Abgesagt. Die Olympia-Quali im April? Ausgefallen. Die Olympischen Spiele im Sommer? Verschoben. Nach 273 Tagen im Amt hat das nervenzehrende Warten für Alfred Gislason nun endlich ein Ende.
„Ich freue mich sehr auf dieses Spiel. Ich warte ja schon ewig, endlich loslegen zu können“,
Handball
sagte der Bundestrainer der deutschen Handballer vor seinem Debüt. Heute (16.15 Uhr/ ZDF) ist es so weit: Exakt neun Monate nach seiner Inthronisierung als Nachfolger von Christian Prokop gibt Gislason im EMQuali-Spiel gegen Bosnien-Herzegowina seine Premiere - allerdings ohne Pomp und Glitter.
Der Rahmen ist alles andere als festlich, denn Zuschauer wird es im ISS Dome in Düsseldorf keine geben. Zudem reist der Gegner mit einer besseren Rumpftruppe an. „Manchmal ist es unangenehmer, wenn man gar nicht weiß, wer da kommt“, sagte Torhüter Johannes Bitter und betonte: „Es ist ein Länderspiel in Deutschland, das wir unbedingt gewinnen wollen, weil es eine Relevanz hat für die EM-Qualifikation.“
Die Bosnier, deren Antrag auf eine Spielverlegung aufgrund diverser Coronafälle im eigenen Team vom Dachverband EHF abgelehnt worden war, machten sich gestern mit zehn Feldspielern und einem Torhüter von Sarajevo aus auf den Weg ins Rheinland. „Ich finde das richtig komisch und unfair, aber wir müssen spielen“, sagte Torhüter Benjamin Buric vor dem Abflug.
Die Pandemie hat den Handball voll im Griff. Nicht weniger als zwölf Quali-Spiele mussten alleine in Europa in diesen Tagen verlegt werden. Da drängt sich zwangsläufig die Frage auf: Was wird aus der WM im Januar?