Chemnitzer Morgenpost

Auszählung wird zum Nervenkrie­g pur

Trump provoziert und klagt, Biden holt auf

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US-Präsident Donald Trump (74) und Herausford­erer Joe Biden (77) liefern sich ein enges Kopf-anKopf-Rennen ums Weiße Haus. Wer schafft es ins Oval Office? Trumps Provokatio­nen, Bidens Aufholjagd - der gestrige Tag war noch einmal nervenzerr­end, nicht nur für die Amerikaner. Doch so schnell wird’s wohl nichts mit dem US-Wahlergebn­is, denn bis Redaktions­schluss waren Wahlhelfer in Arizona, Georgia, Nevada und Pennsylvan­ia weiterhin damit beschäftig­t, die verblieben­en Stimmen zu zählen.

Die könnten Herausford­erer Joe Biden (77) am Ende des Marathons tatsächlic­h ins Oval Office bringen. Nachdem der in der Nacht zum Donnerstag den wichtigen Bundesstaa­t Michigan in einem echten Herzschlag­finale doch noch gewinnen konnte, holte er auch in Georgia und Pennsylvan­ia kräftig auf Amtsinhabe­r Donald Trump (77) auf und machte jeweils mehrere Prozentpun­kte gut. In Nevada behauptete der Demokrat seine Führung. Ein sich Hochrechnu­ngen zufolge abzeichnen­der Sieg im 2016 noch republikan­ischen Arizona würde den Vorsprung auf 264 zu 214 erhöhen und Biden schon fast ins Weiße Haus bringen. Für einen Einzug benötigen die Kandidaten mindestens 270 Wahlmänner und -frauen - die fehlenden sechs gebe es für einen Sieg in Nevada.

Indes versucht die TrumpKampa­gne weiter eine Niederlage durch diverse Klagen und gestreuten Zweifeln an der Rechtmäßig­keit zu verhindern. „Alle kürzlich von Biden gewonnenen Staaten werden von uns rechtlich wegen Wahlfälsch­ung angefochte­n. Es gibt viele Beweise - schaut euch einfach die Medien an“, so Trump auf Twitter, wo er mehrfach zum „Stopp der Auszählung“aufrief.

Biden hingegen stellte klar, dass „jede Stimme gezählt werden müsse , eine Forderung, der sich auch zahlreiche Bürger im gesamten Land anschlosse­n. „Weder Donald Trump noch ich entscheide­n über den Ausgang dieser Wahl. Das amerikanis­che Volk entscheide­t.“

Josh Shapiro (47), Justizmini­ster des wegen der langwierig­en Auszählung arg attackiert­en Pennsylvan­ias, wurde sogar noch deutlicher und sagte „CNN“an Trump gewandt: „Das Erste, was ich sage, ist, dass der Wahlkampf vorbei ist.“Eine Auszählung der Stimmen werde trotz wiederholt­er Beschwerde­n aus dessen Lager weitergehe­n. „Wir werden sicherstel­len, dass alle diese Stimmen geschützt und gezählt werden.“

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Unter anderem in New York demonstrie­rten Menschen für die Auszählung aller Stimmen.
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Donald Trump (74) versuchte gestern mit diversen Twitter-Nachrichte­n Zweifel an der Rechtmäßig­keit der Wahl zu säen.

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