U-Haft zu hart für den Elitekämpfer
Waffendepot im Garten! KSK-Mann hinter Gittern
DRESDEN - Ein Elitesoldat sorgt für Knatsch bei der Justiz. Seit Mai sitzt Philipp S. (45) in U-Haft. Bei dem Mitglied des „Kommandos Spezialkräfte“(KSK) wurden, vergraben im Garten in Collm, zahlreiche Waffen und Sprengstoff gefunden. Die JVA Dresden ordnete besondere Sicherungsmaßnahmen für den Bundeswehrsoldaten an. Zu harte, wie jetzt das Landgericht Dresden feststellte und umgehend Lockerungen für den U-Häftling anordnete.
Es klingt nach „Klein-Guantánamo“am Hammerweg: Stündlich wurde die Zelle des Oberstabsfeldwebels überwacht. Auch nachts. Täglich gab es eine Haftraumkontrolle. Auf dem Gang trug Philipp S. immer Hand- und Fußfesseln. Sogar zum Duschen wurde er stets von drei Wachmännern begleitet. Er war komplett isoliert. All das, um zu verhindern, dass Philipp S. sich mit anderen Häftlingen verbrüdert oder seine Nahkampfausbildung (20 Jahre her) zur Flucht nutzt.
Das führte nach Morgenpost Informationen gar zur medizinischen Nichtversorgung. So klagte Philipp S. über taube Finger ob der Fesseln. Eine notwendige Physiotherapie war wegen dieser Fixierung aber unmöglich.
Nun endlich reagierte das Landgericht auf die Haftbeschwerde von Philipp S. und dessen Verteidigern. Die Maßnahmen seien „völlig überzogen und rechtswidrig“, so die zuständige Kammer, welche die Anordnungen sofort aufhob.
Die nächste reguläre Haftprüfung ist am 13. November. Gut möglich, dass dann sogar die Entlassung aus der U-Haft angeordnet wird.
Immerhin: Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelte anfangs wegen staatsgefährdender Taten, was eine Anklage beim eigens eingerichteten „Terror-Gericht“nach sich gezogen hätte. Letztlich wurde aber jüngst nur bei einer „normalen“Kammer am Landgericht Leipzig Anklage wegen diverser Verstöße gegen das Waffengesetz erhoben ... sts