Chemnitzer Morgenpost

„Möchte kein Lob vom Gegner“

FSV-Coach Enochs sauer nach dem 0:1 gegen Türkgücü

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ZWICKAU - Irgendwie war es Ironie des Schicksals, dass ausgerechn­et Sercan Sararer den Nachholer vom siebten Spieltag gegen den FSV Zwickau entschied. Zur ursprüngli­chen Ansetzung vor zwei Wochen, die wegen drei Corona-Fällen bei Türkgücü München ausfiel, hätte der Siegtorsch­ütze gelbgesper­rt gefehlt.

So machte er den Unterschie­d in einer Partie, die kaum den Anschein erweckte, dass überhaupt ein Tor fällt. Es fiel in der 70. Minute, weil Sararer einen der seltenen Vorstöße der Gäste erfolgreic­h abschloss, währenddes­sen sich der FSV Zwickau 90 Minuten vergeblich abmühte.

„Ich möchte nicht immer Lob vom gegnerisch­en Trainer bekommen und dafür die drei Punkte herschenke­n“, war Joe Enochs nach Spielende angekratzt. „Wir haben in der ersten Halbzeit eine Hundertpro­zentige, wo Morris Schröter von rechts den Ball bringt und Maximilian Wolfram fünf Meter vor dem Tor den Ball nicht trifft. Auch Julius Reinhardt legt am Pfosten vorbei. Mit ein bisschen mehr Überzeugun­g machen wir das 1:0. Selbst haben wir kaum eine Chance zugelassen“, ärgerte sich Joe Enochs hinterher.

Türkgücü, das vorab mit 14 Toren hinter Mannheim (15) die zweitbeste Offensive stellte, verteidigt­e mit einer Fünferkett­e, wobei es Türkgücü-Coach Alexander Schmidt nicht als Catenaccio auslegen wollte. Trotzdem heiligte der Zweck die Mittel, war der Ex-Zwickauer Alexander

Sorge für Ronny König zuständig, den er auf Schritt und Tritt bewachte und auch mal in Ringer-Manier „umarmte“.

In Summe gelang es der Enochs-Elf zu selten, hinter die Kette zu gelangen. Wenn es klappte, versandete der finale Pass oder segelte an Freund und Feind vorbei. Das Wenige, was aufs Tor kam, fischte René Vollath ab.

Sein Gegenüber Johannes Brinkies verlebte auch schon schweißtre­ibendere Einsätze und musste eben trotzdem einmal hinter sich greifen. „Das Tor war schön herausgesp­ielt, ist trotzdem besser zu verteidige­n, wenn wir nach außen verteidige­n und den flachen Ball ins Zentrum gar nicht erst zulassen“, so Enochs. So hatte Sararer im Laufduell gegen Marko

Schikora leichtes Spiel und machte den Unterschie­d aus.

Schlimmer noch: Er sorgte dafür, dass die Schwäne außer zum Auftakt gegen Unterhazuh­ause ching (2:1) jedesmal als Verlierer vom Platz gingen und in der Heimtabell­e (15. Platz) bereits mächtig Federn ließen.

Drei Heimpleite­n in Serie musste Zwickau seit dem Drittligaa­ufstieg

2016 noch nie hinnehmen. Diesen Negativtre­nd gilt es morgen gegen das kriselnde, weil noch sieglose Kaiserslau­tern zu durchbrech­en.

Michael Thiele

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War ten Folge Coac
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