Tränenreicher Abschied für Rast
Ein besonderer Hang zur Rührseligkeit kann Renè Rast eigentlich nicht nachgesagt werden. Die letzte Ausfahrt der „echten“DTM dürfte aber selbst beim stoischen Titelverteidiger für Wehmut sorgen: Das Saisonfinale in Hockenheim steht an, „und da werden mit Sicherheit auch zwei Tränen in den Augen dabei sein“, gestand Rast.
Denn nach den Rennen heute und morgen (jeweils 13.30 Uhr/Sat.1) ist Schluss mit der DTM in ihrer jetzigen Form, die brüllend lauten Prototypen sind dann Vergangenheit. Ab 2021 schrumpft die DTM zur Serie im GT3-Format. „Am
Sonntag“, so Rast, „wird es ein sehr besonderes Gefühl sein, wenn man das Auto irgendwann abstellt. Wenn man die letzten Runden damit fährt, wird einem das sehr bewusst werden.“
Immerhin, Rast kann selbst dafür sorgen, dass die DTM dieses Kapitel mit einem denkwürdigen Wochenende schließt. Der Mindener kann sich einen prominenten Platz in den Geschichtsbüchern der Serie sichern, die 1984 als Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft ihren Ursprung nahm. Der Audi-Pilot geht als Meisterschaftsführender in die letzten beiden Läufe. „Es wäre mein dritter Titel“, sagt er, „ich würde zu den besten drei Fahrern der DTM-Geschichte gehören.“Nur Bernd Schneider (5 Titel) war noch erfolgreicher.
Nächstes Jahr wird alles neu. Ohne Hersteller, ohne teure, komplizierte Prototypen, dafür mit erschwinglichen GT3-Autos. Die DTM werde dann „nicht mehr das Gleiche sein“, glaubt Rast, „die GT3-Autos sind langsamer, haben ABS, Traktionskontrolle. Es gibt keinen stehenden Start mehr und sicherlich auch einige Fahrer, die sonst nicht in die DTM gekommen wären.“Ob er selbst zurückkehrt, lässt er offen. Sein Fokus mit Audi liegt künftig auf der Formel E.