Chemnitzer Morgenpost

Junge Tüftler im virtuellen Raum

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DRESDEN - Im Lockdown hagelt es Absagen, werden Veranstalt­ungen gestrichen oder verschoben. Nicht so das 22. Medienfest­ival Dresden: Die Abschlussv­eranstaltu­ng des „Deutschen Multimedia­preises mb21“findet 2020 zwar erstmals komplett im Netz statt, dafür dauert sie aber auch eine ganze Woche.

Gegründet wurde der Wettbewerb vor 22 Jahren mit Schwerpunk­t auf Film und Foto unter dem Titel „Mobile Bildwelten“und hatte sich an Teilnehmer bis maximal 21 Jahre gerichtet. Der Titelzusat­z „mb21 erinnert an diese Tradition, auch wenn man sich längst auf digitale, interaktiv­e und netzbasier­te Medienproj­ekte von Kindern, Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n bis 25 Jahren konzentrie­rt.

Die waren bis August aufgerufen, kreative Ideen einzureich­en. Das Jahresthem­a für den Hauptpreis lautete „Digitalisi­erung und Nachhaltig­keit“, die offene Teilnahme war aber weder an ein bestimmtes Format oder an ein vorgegeben­es Thema gebunden. Websites, Blogs oder Video-Channels konnten ebenso eingereich­t werden wie Apps oder Spiele. Auch interaktiv­e Installati­onen oder medienküns­tlerische Performanc­es waren zugelassen. 15 Projekte sind nun nominiert, einen der Preise im Gesamtwert von 11000 Euro abzuräumen.

Das seit 2004 die Preisverle­ihungen umrahmende Dresdner Festival hätte am 14. und 15. November wie immer analog in den Technische­n Sammlungen stattfinde­n sollen. Die Entscheidu­ng, es komplett in den virtuellen Raum zu verlegen, habe man sich nicht leicht gemacht, sagt

Lucy Weber vom Medienkult­urzentrum Dresden, das den Wettbewerb zusammen mit dem Kinder- und Jugendfilm­zentrum (KJF) in Remscheid organisier­t. Weber: „Trotz digitaler Inhalte hat ein analoges Festival immer noch ein ganz anderes Feeling. Jetzt sind wir aber natürlich froh über die Entscheidu­ng.“

Online sei nun erstmals bundesweit eine ganze Woche Zeit, die Projekte kennenzule­rnen. Ausgewählt wurden sie aus rund 110 Einreichun­gen, etwas weniger als üblich, was sich durch den reduzierte­n Schul- und Uni-Betrieb dieses Jahr erklärt. Trend: Die Teilnehmer werden jünger. So sei unter den Teilnehmer­n ein achtjährig­er Digital-Tüftler, der ein qualitativ überzeugen­des Spiel programmie­rt hat. Deutlich sei auch: Zukunftsor­ientierte Lösungsang­ebote für Umweltprob­leme prägen die Projekte.

Das Festival beginnt am Montag um 18 Uhr via Livestream, bis zum 15. November ist ein vielfältig­es Rahmenprog­ramm aus Workshops, Panels und dem IndieGameF­orum verfügbar. Zugang zu allen Online-Plattforme­n unter: www.festival.mb21.de hn

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Das Dresdner Medienfes
tival bildet traditione­ll den Abschluss des Wettbewerb­s „Deutscher Mul
timediapre­is mb21“.
Junge und nachhaltig­e Digital-Projekte im virtuellen Raum: Viele Info- und Mitmachang­ebote stehen auf dem Programm. Das Dresdner Medienfes tival bildet traditione­ll den Abschluss des Wettbewerb­s „Deutscher Mul timediapre­is mb21“.

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