Rassismus-Vorwurf gegen Taxifahrer
Bevormundung, Andersbehandlung, vorschnelle Kritik: Nicht immer ist Diskriminierung so offensichtlich wie im Fall von Marvin Oppong. Sie hat so viele Gesichter, wie sie alltäglich ist. Nicht in allen Fällen ist sie böse gemeint. Aber sie ist immer verletzend. Und so lange diese vermeintlich kleinen, kulturellen Seitenhiebe gesellschaftlich „okay“sind, wird das Problem fortbestehen.
Nur ein Beispiel: Kürzlich stand ein dunkelhäutiger Mann an der Kasse vor mir. Er bezahlte mit einem großen Schein. Die Kassiererin gibt die Banknote in das Prüfgerät: grünes Licht. Warum musterte sie also anschließend noch einmal den Schein, hob ihn in das Gegenlicht, betrachtete ihn von allen Seiten?
Obwohl - oder vielleicht gerade weil Menschen solches Handeln gar nicht auffällt, müssen sie von Außenstehenden in solchen Situationen darauf hingewiesen werden. Um mit Alltagsrassismus zu brechen, gilt dasselbe wie auch bei anderen Routinehandlungen: Man muss sich ihrer erst einmal bewusst werden, um sie ändern zu können.
Hierbei wird die Studie über Rassismus in der Gesellschaft einen Anteil leisten, die jüngst von der Bundesregierung beschlossen wurde. Der Kampf gegen Rassismus ist ein gesamtgesellschaftlicher Kraftakt. Warum es so wichtig ist, ihn zu leisten, und wie das dem Einzelnen möglich ist, dafür wird die Studie hoffentlich sensibilisieren.