Garten statt Fußball Hoheneders Kritik!
CHEMNITZ - Kurzarbeit ist Gartenarbeit: Während der letzten Corona-Pause im Frühjahr hatte sich CFC-Kapitän Niklas Hoheneder als „Pflanzengott“geoutet. „Rund 15 verschiedene Obst-, Beeren- und Gemüsesorten habe ich angebaut. Es macht Spaß zu sehen, wie alles wächst und gedeiht“, verriet der Österreicher damals der MOPO.
Die Zeit des Wachsens und Gedeihens ist vorbei. Zu tun gibt es im Leipziger Vorstadt-Garten von Hoheneder immer noch reichlich: „Ich hatte in den vergangenen Wochen durch die Vielzahl unserer Spiele kaum Zeit, dort etwas zu machen. Das werde ich jetzt nachholen gezwungenermaßen.“
Gezwungenermaßen, weil der Ball in der Regionalliga Nordost seit Anfang der vergangenen Woche ruht. „Glücklicherweise können wir zumindest trainieren“, sagt Hoheneder. Das war im Frühjahr anders. Da befanden sich die Spieler im „Homeoffice“, mussten sich individuell fithalten.
„Wenn man sich nicht an Maßnahmen hält, dann braucht sich keiner zu wundern, dass es so ausgeht“, hält der Spielführer mit seiner Meinung zum Thema Corona nicht hinter dem Berg: „Wenn man glaubt, man muss wieder feiern gehen, riesige Feste besuchen oder irgendwohin in den Urlaub fahren, dann kommt halt wieder ein Lockdown heraus.“
Ein Lockdown, der den zarten Aufschwung der Himmelblauen von heute auf morgen gestoppt hat. Wie im Frühjahr. Da war der CFC unter Trainer Patrick Glöckner auf dem besten Weg, den Klassenerhalt frühzeitig zu schaffen. Nach der wochenlangen Zwangspause lief nicht mehr viel zusammen. Die Chemnitzer stiegen ab. Das Team fiel weitgehend auseinander. Hoheneder blieb.
„Damals haben wir uns mit einem Sieg in den Lockdown verabschiedet, dieses Mal mit einer Niederlage. Vielleicht ist das ein besseres Omen“, hat der 34-Jährige seinen Humor nicht verloren. Olaf Morgenstern