Chemnitzer Morgenpost

Politiker und Betriebsrä­te kämpfen für Haribo-Standort

„Strategisc­he Fehlentsch­eidung“

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WILKAU-HASSLAU - Haribo will sein Werk in Wilkau-Haßlau überrasche­nd zum Jahresende schließen (MOPO berichtete) - diese Nachricht schockt eine ganze Region. Bürgermeis­ter Stefan Feustel (56, CDU) sprach gestern mit Betriebsrä­ten und Politikern, sagt empört: „So kann man nicht mit Menschen umgehen!“

Wie das Werk mit den 150 Mitarbeite­rn umgeht, machte Betriebsra­tssprecher Maik Pörschmann (35) deutlich: „Ein Haribo-Geschäftsf­ührer aus dem Westen teilte die Schließung zum Jahresende vorigen Freitag kurz und knapp mit. Nach zehn Minuten war die Betriebsve­rsammlung

beendet.“Für Stefan Feustel „keine soziale Marktwirts­chaft“: „Das Werk besteht seit den 60er-Jahren. 1990 kaufte Haribo den VEB, wir hätten dieses Jahr 30. Geburtstag feiern können. Stattdesse­n müssen wir um die Existenz kämpfen.“

Linken-Bundestags­abgeordnet­e Sabine Zimmermann (59) nennt die geplante Schließung „eine Sauerei: Haribo ist in Wilkau-Haßlau der größte Gewerbeste­uerzahler. Also sind die entspreche­nden Gewinne da.“

Darum hält ihr CDU-Kollege Carsten Körber (41) die Pläne für „eine strategisc­he Fehlentsch­eidung“. Er wolle, auch mithilfe von Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (45, CDU), Kontakt zur Eigentümer­familie von Haribo aufnehmen. Sein Ziel: „Die Entscheidu­ng muss revidiert werden.“

Kämpfen wollen auch die Betriebsrä­te. Sie planen eine Lichterket­te ums Werk und eine Demo in Zwickau.

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Betriebsrä­te, Gewerkscha­fter und Politiker demonstrie­rten vor dem Rathaus von Wilkau-Haßlau für den Verbleib des Haribo-Werkes.
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Haribo will seinen Standort im Landkreis Zwickau zum Jahresende schließen.
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