Stollberg hält an der Bergparade fest
Im Erzgebirge schon reihenweise abgesagt, aber ...
Große Menschenaufläufe sind wegen der Corona-Pandemie tabu. Davon sind auch die traditionsreichen Bergparaden im Erzgebirge betroffen. Die Bergbrüderschaften haben bereits reihenweise
Absagen kassiert. Nur Stollberg hält noch an seinem Aufzug fest.
Ohne Bergparaden ist die Weihnachtszeit im Erzgebirge eigentlich nicht denkbar. Sie sind immaterielles Kulturgut. Ein Dutzend
gibt es jährlich. Die Bergbrüderschaften hoffen nun auf Stollberg. Dort plant man weiterhin mit der Parade (5. Dezember) und einem abgewandelten Weihnachtsmarkt (4.-6. Dezember).
Die Besucher würden angehalten, sich mit Abstand entlang der 1,2 Kilometer langen Strecke zu verteilen, heißt es vonseiten der Stadtverwaltung. Teilnehmer der Parade müssen laut Hygienekonzept an den Sammelplätzen Masken tragen und dürften sich nicht mit Mitgliedern anderer Vereine vermischen. 2019 zählte die Bergparade rund 300 Teilnehmer aus sieben Vereinen.
„Wir könnten marschieren“, betont Ray Lätzsch, Vorsitzender des Landesverbandes der Bergmannsvereine. Durch die wegfallenden Paraden fehlen Einnahmen etwa für Trachten und Instrumente. Außerdem leide die Nachwuchsarbeit. Bereit wären ebenfalls die Kapellen. „Im Idealfall üben die Musiker auch zu Hause. Viele Bergmärsche werden mehrmals im Jahr gespielt, sodass es nicht mehr viel Vorbereitung braucht“, sagt Landesbergmusikdirektor Jens Bretschneider.