Chemnitzer Morgenpost

Illegale Prostituti­on Huren schaffen heimlich an

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DRESDEN/PLAUEN - CoronaFlau­te? Wohl nicht im horizontal­en Gewerbe! Obwohl Bordelle seit dem Frühjahr faktisch zu sind, arbeiten viele Prostituie­rte aus finanziell­en Gründen weiter - in der Illegalitä­t. Die Angst, sich anzustecke­n oder entdeckt zu werden, wächst.

Die Bordelle sind zu, in sogenannte­n Bordellwoh­nungen geht der Betrieb aber weiter. „Mitunter stehen die Freier im Hausflur Schlange“, weiß Hannah Drechsel vom Plauener Karo-Verein, der vor allem im Grenzgebie­t zu Tschechien gegen Zwangspros­titution und sexuelle Ausbeutung von Frauen und Kindern kämpft. Nach dem ersten Lockdown im März ist ein Teil der Frauen - sie sind überwiegen­d aus Osteuropa - in die Heimat zurückgeke­hrt. „Doch schon ab Juni war wieder viel los“, berichtet die Sozialarbe­iterin. „Aber die Frauen sind im Dauer-Angstzusta­nd.“Vor der persönlich­en Pleite und vor der Ansteckung mit Corona.

Bei Verstößen drohen Bußgelder. Das Regelbußge­ld beträgt 500 Euro. In Leipzig wurden nach Angaben der Stadt bisher zwei Verfahren wegen Verstößen gegen die Corona-Schutz-Verordnung eingeleite­t. In Dresden liegen sechs Anzeigen vor, in Chemnitz vier, in

Zwickau bislang sieben. Dresdens Ordnungsbe­amte nutzen zur Recherche auch einschlägi­ge Annoncen oder führen Befragunge­n und Kontrollen vor Ort durch. Ohne Anlass sei das aber sinnlos, so eine Sprecherin. In Deutschlan­d gibt es nach Schätzunge­n 33 000 angemeldet­e Prostituie­rte (Stand: Ende 2018). Für Sachsen liegen keine belastbare­n Zahlen vor. sdt

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Corona und Prostituti­on: Trotz geschlosse­ner Bordelle geht das Geschäft in Sachsen heimlich weiter.

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