Politik und Kultur finden zum Dialog
DRESDEN - Die Not der Kultureinrichtungen ist groß, aber sie werden gehört. Am Donnerstag konferierte Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU) aus der häuslichen Quarantäne heraus mit zahlreichen Vertretern der Dresdner Kulturszene. Das Fazit fällt positiv aus.
Eine illustre Runde war es, von Staatskapellen-Chefdirigent Christian Thielemann bis Comödien-Direktor Olaf Maatz war ein breites Spektrum der sächsischen Kultureinrichtungen
zugeschaltet. Ein konstruktives Gespräch sei es gewesen, sagt auch Staatsoperetten-Intendantin Katrin Kondaurow (siehe Beitrag oben). Als Vertreter der freien Theater, die Anfang der Woche einen offenen Brief an Kretschmer verschickt hatten (MOPO berichtete), war Olaf Maatz am Rohr. Er zeigt sich „angenehm überrascht“. Er hätte nicht gedacht, dass er gleich beim ersten Gespräch mit dem Ministerpräsidenten seine Sicht der Dinge hätte beitragen können. „Ein tolles
Gespräch, ein Austausch auf Augenhöhe“, so Maatz. Endlich würde man wieder Gehör finden.
Kernpunkt: langfristige, planbare Existenzsicherung. Comödien-Chef Maatz: „Wir brauchen keine Raketenforscher zu sein, um zu wissen, dass wir im Dezember nicht spielen dürfen.“Aber immerhin spreche man nun über Lösungen. Kretschmer hätte ein Positionspapier erbeten, Maatz hat es ihm gestern früh zugemailt. Nächste Woche folgt eine weitere Konferenz.
„Dieser Dialog ist wichtig“, bekräftigt Ralph Schreiber, Sprecher der Staatskanzlei. Das sehe auch Michael Kretschmer so: „Wir müssen die Wege aus der Krise gemeinsam finden.“