Diese Malerinnen mischen eine echte Männerdomäne auf
ZSCHOPAU - Die Zschopauerin Katja Wittig (19) ist Malerin und Lackiererin aus Leidenschaft. Sich in der Männerdomäne durchzusetzen, gelingt ihr buchstäblich ausgezeichnet: Bei ihrer diesjährigen Gesellenprüfung legte sie den deutschlandweit zweitbesten Abschluss hin. Dafür bekam sie eine Auszeichnung der Sto-Stiftung.
„Es ist schwer, als Frau reinzukommen. Am Anfang muss man sich auf der Baustelle ganz schön beweisen“, erinnert sich Katja Wittig. Doch ihr Ziel stand schon von klein auf fest. Ihr Vater führt einen Maler-Betrieb in zweiter Generation.
„Ich bin mit Buntstift, Bleistift und Pinsel aufgewachsen.“Die jahrelange Erfahrung bewährt sich: Auf ihr Gesellenstück bekam sie die Note 1,1.
Mit ihrer Jahrgangskollegin Maxie Kirbach (20) aus Großolbersdorf erhielt eine weitere regionale Malerin und Lackiererin eine Auszeichnung der Sto-Stiftung, für hervorragende Leistungen während der Lehre. Auch sie hatte es als Frau nicht leicht. Als sie nach einem Ausbildungsplatz suchte, sagten ihr manche Betriebe, dass sie
zurzeit keine Lehrlinge einstellen. „Hinterher stellte sich dann raus, dass sie einen Mann genommen haben.“
Die Preisverleihung übernahm eine dritte regionale Größe des Maler- und Lackiererhandwerks - ebenfalls weiblich. Die mehrfach ausgezeichnete Anna Eckstein (22) aus AnnabergBuchholz überreichte Wittig ein iPad und Kirbach einen hochwertigen Werkzeugkoffer. Auch ihre frühere Berufsschullehrerin Annett Matterne-Grumbd (51) gratulierte den frischgebackenen Gesellinnen. Sie weiß, wieso gerade Frauen im Handwerk so erfolgreich sind: „Die Mädels sind im Schnitt motivierter und fleißiger als
die Jungs.“jp