Tschechische lernen Corona
PRAG/DRESDEN - Sachsen wie Tschechien werden derzeit schwer von der zweiten Corona-Welle getroffen. Um Infizierte aufzuspüren, werden vor allem Virentests eingesetzt. Unsere tschechischen Nachbarn nutzen künftig auch eine „Wunderwaffe“auf vier Pfoten. Der dortige Zoll bildet gerade Spürhunde aus, die Corona riechen können! Die Pandemie-Schnüffler sollen Einreisende mit Covid-19 aufspüren.
Es sieht abenteuerlich aus, wenn die maskierten Hundetrainer ihren Lieblingen Befehle geben. Die Hunde nehmen es gelassen. Sechs Vierbeiner vom Zoll werden derzeit in einer Halle in Prag trainiert. „Es sind die besten, die wir haben“, sagt Hana Prudicova, Sprecherin der Generaldirektion des tschechischen Zolls.
Irmina, Gismo, Kuky, Kessy, Blacky und Apy haben bislang Karriere beim Erschnüffeln von Banknoten und Drogen gemacht. Bis Ende des Jahres sollen sie ausgebildet sein und ab Januar 2021 in den Einsatz gehen. Noch ist nicht klar, ob die Schnüffelnasen die Menschen direkt kontaktieren oder möglicherweise ein Hautabstrich genommen wird, an dem die Hunde die Kranken identifizieren. „Das wird sich erst während des Trainings zeigen“, so Prudicova. Sicher ist: Ihr erster Einsatzort wird der Prager Flughafen Vaclav Havel sein. Wenn alles gut klappt, werden weitere Einsatzgebiete folgen.
Die Hundetrainer des Zolls entschieden sich aufgrund der epidemischen
Lage, nicht nur in Tschechien, für diese Corona-Hunde-Ausbildung. Sie stehend dabei in engem Kontakt mit Helsinki, wo bereits seit September Covid-Schnüffler im Einsatz sind.
In Sachsen gibt es derzeit keine Corona-Schnüffler. „Wir bilden keine Hunde dafür aus, es ist auch derzeit nicht geplant“, so Sebastian Diebel, Sprecher der Bereitschaftspolizei. Auch Maximilian Hempel vom Zollamt in Dresden bestätigt. „Bei uns werden keine Spürhunde für Corona ausgebildet.“