Aue-Boss warnt vor Mega-Crash
Das deutliche 3:0 gegen Darmstadt 98 hilft dem FC Erzgebirge Aue, die sportliche Delle aus den Wochen vor der Länderspielpause auszubeulen. Es war der erste Dreier seit 18. Oktober (2:1 gegen Heidenheim), der erste nach vier sieglosen Partien - und das im leeren Erzgebirgsstadion.
„Geisterspiele haben eigene Gesetze. Sie sind zum Kotzen, denn ohne Fans fehlt die Seele im Fußball“, sprach Aue-Boss Helge Leonhardt aus, was viele denken und fühlen. „Man spielt eigentlich nur für sich und eine kleine Gruppe von Menschen. Selbst das Interesse nimmt durch die Geisterspiele ab.“Der Unternehmer hofft zwar, dass die Lockdown-Maßnahmen mittelfristig gelockert werden, dem Fußballgeschäft prophezeit Leonhardt dennoch „harte Zeiten“. „Wenn diese Maßnahmen im nächsten Vierteljahr weiter erforderlich sind, wovon ich auch ausgehe, wird es für viele Vereine sehr, sehr eng. Es könnte zum Mega-Crash und flächendeckend zu sehr unschönen Szenen und Ereignissen kommen“, meinte Leonhardt.
Auf den Fans gründete sich auch die Heimstärke, von ihnen zehrte der FCE letzte Saison. Nun muss auf unbestimmte Zeit ohne Zuschauer gespielt und trotzdem geliefert werden. Gerade deswegen darf Aue gar nicht erst in ein sportliches Loch fallen. Ein
Sieg kommt nie zum falschen Zeitpunkt, aber der vom Wochenende kam zu einem besonders wichtigen. Andernfalls wäre es bei nur zwei Punkten vor einem Abstiegsplatz geblieben und bei dann fünf Spielen ohne Sieg ein ungemütlicher Spätherbst geworden schwere Gegner Hamburg, Bochum und Hannover hin oder her.
So kann FCE-Coach Dirk Schuster dagegen das Erreichte hervorheben: „Bei dem schweren Programm, das wir hinter uns haben,
fühlt es sich mit zwölf Punkten und Tabellenplatz sieben richtig gut an. Auf das bisher Geleistete kann man stolz sein.“
Gegenseinen Ex-Klub ließ sich der 52-Jährige etwas einfallen, zog ein 4-3-3 auf, das Doppeltorschütal ze Pascal Testroet als Stoßstürmer
li tät und nahm, wenn nötig, Druck fast nur mittels langer Bälle auf Marvin Mehlem und Mathias Honsak sowie einer Ecke auf Serdar Dursun vor Probleme gestellt wurde.
„Bei dem ein oder anderen Diagoatten nalball hatten wir unsere Problemchen, bekommen aber Gott sei Dank nicht das Gegentor. Mit der zweiten Halbzeit haben wir kaum noch Chanc
sah. Im Mittelfeld liefen mit Philipp Riese, Ognjen Gnjatic und Clemens Fandrich drei für gewöhnlich als Sechser aufgestellte Veilchen auf. Fandrich fungierte dabei als Spielgestalter. Das Trio verlieh Stabi
en zugelassen und verdienen uns den Sieg“, urteilt Schuster, der insgesamt ein „richtig gutes Spiel“sah, in dem der Kumpelverein ganz nach dem Geschmack des auf defensive Sicherheit bedachten Fußballlehtaktisch rers diszipliniert agierte. Schuster machte zudem auch eine spielerische Entwicklung aus.
„Wir haben dokumentiert, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit der Balance zwischen fußballerischer Qualität, aber auch Mentalität und Kampfkraft hawir ben überzeugt und die Messlatte mit diesem Spiel auf eine Höhe gelegt, an der wir uns in Zumeswollen“, kunft sen erklärt der
VeilchenCoach.
Michael
Thiele