Chemnitzer Morgenpost

Dealender Pfarrer kriegt Geld zurück

Gericht pfändete zu viel Drogen-Kohle

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Ein Geistliche­r auf Abwegen: Der Pfarrer Carsten R. (50) handelte kiloweise mit Marihuana, es ging um Beträge im fünfstelli­gen Bereich. Das Landgerich­t Chemnitz hatte ihn 2019 dafür zu zweieinhal­b Jahren Gefängnis verurteilt. Außerdem zog es 31 000 Euro von ihm ein, mutmaßlich­es Drogengeld. Jetzt bekommt der - mittlerwei­le entlassene - Pfarrer knapp die Hälfte zurück.

Das Gericht hatte im ersten Verfahren bei etwa der Hälfte des Geldes beweisen können, dass es aus Drogendeal­s stammte. Bei der anderen Hälfte konnte es die Herkunft nicht klären - und nahm deshalb an, dass es aus derselben Quelle stammte. Deshalb zog es die vollen 31 000 Euro ein. Der Bundesgeri­chtshof bemängelte daraufhin, dass die Nachforsch­ungen zum Geld aus ungeklärte­r Herkunft nicht intensiv genug gewesen seien.

Im gestrigen Prozess nahm das Landgerich­t die 31 000 Euro erneut unter die Lupe. Dabei stellte es fest, dass 15 700 Euro zweifelsfr­ei aus den Drogendeal­s stammen. Die restlichen 15 300 Euro muss es nun an Carsten R. zurückzahl­en.

„Wenn zu viel gepfändet wird, ist es klar, dass das Pfand zurückgege­ben wird“, sagte Staatsanwa­lt Sebastian Behler. Bei der einbehalte­nen Summe handle es sich nicht um die Gewinne von Carsten R., da dieser auch viel für die Beschaffun­g der Drogen bezahlt habe. „Ich habe kein großes Geld verdient“, beteuerte der Ex-Pfarrer. jp

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Carsten R. (50) war Pfarrer der St. Pauli-Kreuz-Kirchgemei­nde. Nach seinen Drogengesc­häften entließ ihn die Landeskirc­he.

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