Chemnitzer Morgenpost

Sachsens Abgeordnet­e g sich ’ne Lohnerhöhu­ng zu

- Von Torsten Hilscher

DRESDEN - Das Warten hat sich gelohnt: Weil die Landtagsab­geordneten im März dieses Jahres ihre Diätenerhö­hung verschoben haben, beschert ihnen die nun bevorstehe­nde Abstimmung darüber eine Zulage zur Zulage. Wie das in Krisenzeit­en ankommt, wissen sie.

„Das Signal ist immer ein unglücklic­hes.“Sabine Friedel (46, SPD) seufzt, als sie erklärt, warum sie und ihre Kollegen der „Kenia“-Koalition noch kurz vor Weihnachte­n eine dicke Diätenerhö­hung beschließe­n werden. Doch nun steht der Plan: Am 16. Dezember soll feststehen, dass alle 119 Parlamenta­rier ab April kommenden Jahres 6 237,04 Euro als monatliche Entschädig­ung erhalten. Bislang gibt es 5 943,50 Euro. Sachkosten extra. Der „Einrichtun­gszuschuss“fürs Büro soll künftig um fast 4 000 Euro steigen. Nicht mehr möglich ist jedoch der abschlagsf­reie Renteneint­ritt mit 63 ab 15 Jahren Sitz im Landtag wie jetzt.

Eigentlich wollte SchwarzGrü­n-Rot die Diäten bereits im März anheben. Damit wären 6150,93 Euro pro Monat geflossen. Weil sich die Entschäpri­l 2021 bis April n der R2-Besolfür Richter e 2021 steigt, lohnt die verschoben­e Abstimmung.

Die Opposition tobt. „Wir lehnen diese doppelte Erhöhung ab und werben dafür, Maß zu halten. Deshalb stellen wir einen Änderungsa­ntrag mit dem Ziel, dass es auch 2021 eine Nullrunde wie 2020 gibt“, sagt Sarah Buddeberg (38), Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin der Linken. Martina Jost (59) von der AfD: „Die Landtagsab­geordneten erhalten bereits jetzt eine sehr ordentlich­e Vergütung. Es wäre unanständi­g, sie gerade jetzt außerplanm­äßig zu erhöhe

Die Grünen hingegen ve digen ihre geplante Zus mung: „Diese ist ein Kom miss der Koalitions­fraktio bei dem erhebliche Abstr im Vergleich zu den ursprü lich geplanten Änderun gemacht wurden“, so ihr Parla mentarisch­er Geschäftsf­ührer Valentin Lippmann (29). Auch sein CDU-Kollege Sören Voigt (49) erklärt die Zustimmung seiner Fraktion.

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Die neuen Diäten orientiere­n sich am Gehalt von Richtern des Landgerich­ts. Ab April 2022 wird der Nominalloh­nIndex des Vorvorjahr­es
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Martina Jost (59, AfD) Die neuen Diäten orientiere­n sich am Gehalt von Richtern des Landgerich­ts. Ab April 2022 wird der Nominalloh­nIndex des Vorvorjahr­es zugrunde gelegt.
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