Chemnitzer Morgenpost

Sven Schulze ist jetzt Chef

„Es geht um Verantwort­ung und Respekt“

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Sven Schulze (49, SPD) ist neuer Stadtchef. Offiziell Oberbürger­meister ist er wegen anhängiger Klagen gegen die OBWahl noch nicht (MOPO berichtete). Aber als frisch gewählter Amtsverwes­er hat er ab sofort alle Rechte und Befugnisse. Er erhielt 34 von 49 Stimmen und nahm die notwendige Hürde von 31 Stimmen. Der rechte Flügel im Stadtrat zeigte sich als schlechter Wahl-Verlierer.

In der Stadthalle gab es keine Vereidigun­g, aber dennoch ein Happy End mit Blümchen und Rede. Die AfD erzwang eine geheime Abstimmung und kritisiert­e Nichtbeach­tung für den Kämmerer-Posten. Auch Pro Chemnitz fiel durch Störmanöve­r in der Stadthalle negativ auf: „Herr Schulze versprach, OB für alle sein zu wollen. Wir schätzten ihn als neutralen Fachmann und haben uns getäuscht“, wetterte Martin Kohlmann (43, Pro Chemnitz), der als OB-Kandidat schon im ersten Wahlgang rausgeflog­en war.

Schulze hatte am Vortag klargestel­lt, dass er keine aktive inhaltlich­e Zusammenar­be mit den beiden Rechtsauße­n-Fraktionen pfle gen werde. Die Begründung schob Schulz in seiner Antrittsre­de in der Stadthalle nach „Es geht um Verantwort­ung und Respekt. Z meinem Wertefunda­ment zählen Demokra tie, Menschenwü­rde, Toleranz, Freiheit un Grundgeset­z. Das ist nicht verhandelb­ar sagte er.

Schulze will sachlich, lösungsori­entiert un ohne ideologisc­he Scheuklapp­en handeln. E trage die Verantwort­ung für Chemnitz nich allein, auch der Stadtrat müsse „manchma schmerzhaf­te Entscheidu­ngen treffen“. Di Bürger hätten hohe Erwartunge­n an kom munale Entscheidu­ngen. Schulze hofft au Entwicklun­gsimpulse durch die Kulturhaup­t stadt 2025 und eine IC-Anbindung. tm

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Im Foyer standen die Stadträte an und stimmten geheim ab. Schulze erhielt 34 Ja-Stimmen bei 13 Nein-Stimmen und zwei Enthaltung­en.
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zur Wahl als Amtsverwes­er.
Die Stadt will einen neuen Vertrag mit der Garagengem­einschaft „An der Dürerschul­e“und droht mit Abriss.
Der kleine Stadthalle­n-Saal war dieses Mal Bühne für die große Politik im Chemnitzer Stadtrat.
Interims-Oberbürger­meister Miko Runkel (59, parteilos) gratuliert Sven Schulze (49, SPD, l.) zur Wahl als Amtsverwes­er. Die Stadt will einen neuen Vertrag mit der Garagengem­einschaft „An der Dürerschul­e“und droht mit Abriss. Der kleine Stadthalle­n-Saal war dieses Mal Bühne für die große Politik im Chemnitzer Stadtrat.

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