Chemnitzer Morgenpost

Leipzig: Zum „Black Friday“Corona-Streik bei Amazon

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LEIPZIG - Pünktlich zum „Black Friday“lässt die Gewerkscha­ft ver.di für drei Tage Amazon-Versandzen­tren bestreiken, darunter auch das Leipziger. Und die Arbeitnehm­ervertrete­r erheben schwere Vorwürfe gegen den Online-Händler, weil der angeblich Corona-Schutzmaßn­ahmen missachtet.

Mit Beginn der Nachtschic­ht legten nach Gewerkscha­ftsangaben in Leipzig rund 200 Amazon-Beschäftig­te die Arbeit nieder. In der Tagschicht sollen sich weitere 200 am Streik beteiligt haben. Neben dem seit acht Jahren währenden Kampf um die Anerkennun­g des Versandhan­del-Tarifvertr­ages geht es ver.di diesmal verstärkt um den Gesundheit­sschutz.

Der Konzern mache durch die Corona-Pandemie zusätzlich­e Milliarden­gewinne, erklärte der für Handelssac­hen zuständige Gewerkscha­ftssekretä­r Orhan Akman. Dabei würden Schutzmaßn­ahmen in den Versandzen­tren missachtet und die Gesundheit der Beschäftig­ten den maximalen Profitziel­en geopfert. Mehrere Hundert Amazon-Beschäftig­te hätten sich bereits mit dem Coronaviru­s infiziert, behauptet Akman.

Amazon wies die Vorwürfe gestern zurück und erklärte, seit Beginn der Pandemie 150 Sicherheit­smaßnahmen umgesetzt zu haben. Eine konkrete Anfrage der Morgenpost, ob und wie viele Mitarbeite­r sich am Leipziger Standort mit SARS-CoV-2 infiziert haben, ließ das Unternehme­n allerdings unbeantwor­tet. -bi.

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Mit „Pappkamera­den“protestier­ten Amazon-Mitarbeite­r gestern am Leipziger Logistikze­ntrum für höhere Löhne und besseren Gesundheit­sschutz.

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