Chemnitzer Morgenpost

180 Mrd. Miese! Deutschlan­d versinkt in Corona-Schulden

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BERLIN - Es dauerte mehr als 17 Stunden, bis in den frühen Morgen - dann war der voraussich­tlich letzte Haushalt dieser Legislatur­periode festgezurr­t. Wegen der Corona-Pandemie sollen erneut hohe Kredite aufgenomme­n werden.

Die Große Koalition will im kommenden Jahr fast 180 Milliarden

Euro neue Schulden aufnehmen und deutlich mehr Geld als geplant in Gesundheit, Verkehr und Infrastruk­tur investiere­n. Das ergaben die abschließe­nden Beratungen des Haushaltsa­usschusses. Der Bundeshaus­halt für 2021 sieht nun Ausgaben von insgesamt rund 498,6 Milliarden Euro vor - kaum weniger als im laufenden Jahr, als wegen der Pandemie spontan milliarden­schwere Hilfsprogr­amme finanziert wurden. Der Bundestag will den Haushaltse­ntwurf in der Woche vom 8. bis 11. Dezember verabschie­den.

In der mehr als 17-stündigen „Bereinigun­gssitzung“beschlosse­n die Haushälter noch mehrere Änderungen am Entwurf von Finanzmini­ster Olaf Scholz (62, SPD). Unter dem Strich wurden die Ausgaben im Vergleich dazu nun um mehr als 85 Milliarden Euro erhöht.

Mehrere Anpassunge­n hatte Scholz bereits selbst vorgenomme­n: Er musste

Kosten für Impfstoffe gegen das Coronaviru­s und weitere Milliarden­hilfen für die vom erneuten Teil-Lockdown betroffene Wirtschaft einplanen. Der Finanzmini­ster stockte die geplanten Zusatzkred­ite kurz vor der finalen Ausschusss­itzung noch einmal von 96 auf 180 Milliarden Euro auf. Die letzte Anpassung über 20 Milliarden Euro wurde nach den Bund-Länder-Beratungen nötig.

39,5 Milliarden Euro stehen nun für Überbrücku­ngshilfen für die Wirtschaft zur Verfügung, auch Corona-Hilfen wurden verlängert. Für die Beschaffun­g von Corona-Impfstoffe­n

sind rund 2,7 Milliarden Euro eingeplant.

Große Summen fließen auch in Entlastung­en für viele Haushalte: Im kommenden Jahr müssen die meisten Bürger keinen Solidaritä­tszuschlag mehr zahlen - das ist die größte Steuersenk­ung der vergangene­n Jahre.

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Verteilung des Bundeshaus­halts 2021 auf die einzelnen Ministerie­n.
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